US-Präsident Donald Trump ortet „ein ziemlich großes Zugeständnis“ aus dem Kreml und ist überzeugt, dass sein russischer Amtskollege Wladimir Putin auf ihn „hören wird und die Angriffe auf die Ukraine einstellt“.
Nachdem hochrangige US-Regierungsvertreter einen Rückzug ihres Landes aus den Vermittlungsbemühungen angedroht hatten, ließ sich Trump am Donnerstag diesbezüglich nicht festnageln. Er ließ vor Reportern offen, wann der Krieg aus seiner Sicht beendet sein müsse. „Ich habe meine eigene Frist“, sagte er. Der 78-Jährige erklärte allerdings, dass es bald ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine geben könnte. „Wir wollen diesen Krieg beenden, wir wollen ihn schnell beenden. Und ich denke, wir haben große Fortschritte gemacht, und wir werden sehen, was in den nächsten Tagen passiert, denn es werden sehr wichtige Treffen stattfinden“, sagte der Republikaner am Rande eines Treffens mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre.
Auf die Frage eines Reporters, ob er glaube, dass Putin auf ihn hören werde, antwortete Trump ohne größere Umschweife mit „Ja“. Schließlich habe Moskau bereits „ein ziemlich großes Zugeständnis“ gemacht – nämlich „den Krieg zu beenden und nicht das ganze Land einzunehmen“, so Trump.
Das russische Militär kontrolliert seit dem Einmarsch in die Ukraine etwa ein Fünftel des Nachbarlandes – ein Anteil, der sich trotz der anhaltenden Kämpfe in drei Kriegsjahren nur wenig verändert hat. Es deutet also nichts darauf hin, dass die russischen Truppen die Ukraine aktuell komplett einnehmen könnten.
Er gehe davon aus, dass Kremlchef Putin einen Deal eingehen wolle. Aber zum Tango gehörten immer zwei, so Trump weiter. Er sei überzeugt, dass auch die Ukraine eine Einigung anstrebe. Nachfragen zu Details eines möglichen Ankommens beantwortete Trump nicht.
Kreml-Sprecher: „Ukrainer müssen sich zurückziehen“
Russland ist nach Angaben von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zu einem Waffenstillstand und Friedensabkommen mit der Ukraine bereit, wenn Kiew auf die von Moskau annektierten Gebiete vollständig verzichtet. „Es gibt vier Regionen, die in unserer Verfassung enthalten sind. Die ukrainische Armee muss ihre Waffen niederlegen und sich zurückziehen. Wenn sie dies tut, werden die militärischen Operationen sofort eingestellt“, sagte Peskow im Interview des französischen Nachrichtenmagazins „Le Point“.
Dabei geht es um die von Russland teilweise besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Die Position des Kremlsprechers widerspricht Berichten über ein Angebot Russlands, die Frontlinie im Angriffskrieg gegen die Ukraine einzufrieren, ohne dass Russland die vollständige Kontrolle über die vier Regionen erlangt.
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