Ist Max Verstappen ein schlechter Verlierer? Das meint zumindest Ex-Rennfahrer und Experte Johnny Herbert, der einmal mehr gegen den Niederländer austeilt. Er sei „respektlos und unprofessionell“.
Beim Großen Preis von Saudi-Arabien war Verstappen nur Zweiter geworden. Der viermalige Weltmeister erhielt für sein Vergehen in der ersten Kurve eine Fünf-Sekunden-Strafe, die McLaren-Pilot Oscar Piastri zum Sieg verhalf.
Ein Dorn im Auge war Herbert das Verhalten von Verstappen nach Rennende. „Ich habe gesehen, wie Max Verstappen auf dem Podium den Champagner trank, ohne dabei wirklich mit Oscar oder Charles zu feiern. Es wirkt einfach unprofessionell und respektlos - gerade von einem viermaligen Weltmeister“, sagt Herbert. „Man muss auch mal in der Niederlage Größe zeigen können.“
Klar ist: Freunde werden Herbert und Verstappen nicht mehr. Vorausgegangen war in der Vergangenheit bereits der eine oder andere verbale Schlagabtausch zwischen den beiden Protagonisten: So hatte Verstappen im vergangenen Jahr Herberts Nebeneinkünfte durch regelmäßige Experten-Interviews mit Casino-Plattformen kritisiert, der Brite verlor daraufhin tatsächlich seinen Job als FIA-Kommissar.
Im Interview mit „Beste Online Casino Nederland“ legt Herbert gegen Verstappen nach. Mit Blick auf das umstrittene Manöver in der ersten Kurve, als Verstappen Piastri neben der Strecke überholte und sich so einen Vorteil verschaffte, sagt Herbert: „Ich verstehe nicht, wie man argumentieren kann, dass die Strafe ungerecht war. Wer das behauptet, ist vermutlich noch nie in einem Rennwagen gesessen – und ganz sicher nicht in einem Formel-1-Auto.“
„Die meisten Fahrer wissen auch ganz genau, wann sie das tun sollten“
„Diese Leute haben schlicht keine Vorstellung davon, worum es geht. Das gilt auch für Christian Horner“, kritisiert Herbert: „Ich weiß, er ist Teamchef und will das Beste für Red Bull. Aber manchmal muss man einfach eingestehen, dass man im Unrecht ist – und den Platz zurückgeben. Die meisten Fahrer wissen auch ganz genau, wann sie das tun sollten“, so der Ex-Formel-1-Pilot.
Der Ex-Rennkommissar weiter: „Wenn man in Kurve eins überholt, dabei aber komplett von der Strecke abkommt, ist das normalerweise eine Zeitstrafe von zehn Sekunden. Dass es nur fünf Sekunden waren, gefällt mir nicht – besonders, wenn man wie Verstappen dadurch die Führung übernimmt.“
Fünf-Sekunden zu wenig
„Diese fünf Sekunden kann man leicht wieder herausfahren, wie es auch schon öfter geschehen ist. Wenn man also die Position behält und die Strafe trotzdem kompensieren kann – wozu gibt es dann überhaupt eine Strafe?“, fragt der ehemalige Formel-1-Pilot und sieht sich in seiner Meinung auch durch das Verhalten des Teams bestätigt: „Red Bull hat auf eine riskante Strategie gesetzt: Vorne bleiben, freie Fahrt haben und die fünf Sekunden irgendwie kompensieren.“
„Mit dem dominanten Auto von vor zwei, drei Jahren hätte das wohl auch funktioniert. Doch diesmal konnten McLaren und Piastri mithalten.“ Für den Briten wären zehn Sekunden angemessen gewesen. „Regeln müssen konstant angewandt werden, wenn man da anfängt zu variieren, öffnet man der Willkür Tür und Tor. Schließlich wissen diese Fahrer ganz genau, wo sie bremsen und beschleunigen müssen. Verstappen hat sich einen Vorteil verschafft: Punkt.“
Piastri sieht Herbert als ernstzunehmenden Konkurrenten für Verstappen. „Oscar Piastri hat gezeigt, dass er Max Verstappen taktisch überlisten kann. Seine mentale Stärke, seine Geschwindigkeit, seine Konstanz und sein Rennverständnis waren diese Saison bisher äußerst beeindruckend“, lobt Herbert.
Piastri „mental ebenbürtig“ mit Verstappen
„Er präsentiert sich hervorragend, bleibt ruhig am Funk, auch in hitzigen Momenten. Piastri tut genau das, was nötig ist, um dieses Jahr Weltmeister zu werden. Mental ist er Verstappen ebenbürtig.“ Anders als Teamkollege Lando Norris, der laut seinem Landsmann „leider zu viele Fehler macht“: Fehler, „die seine Titelchancen ernsthaft gefährden könnten“, weshalb Herbert mit Blick auf die WM auch glaubt: „Es sieht ganz danach aus, als würde sich McLaren nun zunehmend auf Piastri fokussieren.“ Ob Piastri dem Niederländer in dieser Saison weiter gefährlich werden kann, bleibt abzuwarten.
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