Die chinesische Regierung ist im Handelsstreit einen Schritt auf die USA zugegangen: Einige Importe aus den Vereinigten Staaten werden von dem Zollsatz in der Höhe von 125 Prozent ausgenommen. Darunter sind etwa Flugzeugteile.
Das Handelsministerium stellt eine Liste mit Waren zusammen, die von den Zöllen befreit werden können. So werde etwa die Aufnahme von acht Halbleiterartikeln vorbereitet, Speicherchips seien nicht darunter. Am Freitag kursierte eine Liste mit 131 Produktkategorien, die von den Zöllen ausgenommen werden können. Darauf stehen zusätzlich zu Halbleiterartikeln auch Impfstoffe, Chemikalien und Düsentriebwerke. Laut dem Finanzhaus Huatai Securities entsprach diese Importgruppe im Vorjahr einem Wert von ungefähr 45 Milliarden US-Dollar (umgerechnet knapp 40 Milliarden Euro).
Der französische Luft- und Raumfahrzulieferer Safran gab an, dass China für einige Flugzeugteile Zollbefreiungen erlassen habe. Safran baut gemeinsam mit dem US-Konzern GE Aerospace Triebwerke für Boeing, Airbus und den chinesischen Flugzeugbauer Comac. Die Fabriken stehen in Frankreich und den USA.
„Unternehmen gefragt“
„Die chinesische Regierung hat unsere Unternehmen beispielsweise gefragt, welche Art von Dingen sie aus den USA nach China importieren, die sie nirgendwo sonst finden können und die daher ihre Lieferkette lahmlegen würden“, sagte der Präsident der Amerikanischen Handelskammer in China, Michael Hart.
Maßnahmen geplant
Zudem soll den Betrieben, die am meisten unter den hohen US-Zöllen leiden, unter die Arme gegriffen werden. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete am Freitag, dass beispielsweise Mittel aus der Arbeitslosenversicherung erhöht werden sollen, die wiederum an Unternehmen zurückgezahlt werden können. Auch würden die Zinsen und der Mindestreservesatz der Banken gesenkt. Der Konsum von Dienstleistungen werden ausgebaut, hieß es.
US-Präsident Donald Trump hatte den Handelsstreit mit hohen Zöllen auf chinesische Warten von bis zu 145 Prozent losgetreten, ist mittlerweile teilweise aber wieder zurückgerudert. Die Volksrepublik hat darauf mit Vergeltungszöllen reagiert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) befürchtet negative Folgen für den gesamten Welthandel.
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