Sitzung abgebrochen

Gegenwind für Wasserstoff-Projekt im Liesertal

Kärnten
25.04.2025 11:45

Die Gemeinderatssitzung in Gmünd wurde am Donnerstagabend abgebrochen. Grund war das geplante Wasserstoffforschungszentrum - viele Fragen sind offen und der Unmut unter Bürgern steigt. 

„Wir sind keinesfalls gegen grüne Energie“, wollen Bewohner klarstellen. Aber: „Niemand wurde über dieses 100-Millionen-Euro-Projekt informiert, das wollte man wohl eher vertuschen!“, regen sich viele auf und fordern Transparenz und Aufklärung! Man wolle miteingebunden werden. Konkret geht es um das Wasserstoffforschungszentrum, das, wie mehrfach berichtet, direkt neben der Autobahnabfahrt in Gmünd errichtet werden soll.

Zitat Icon

Das ist ein wilder Eingriff in die Natur. Es geht hier um Gefahrengut. Das ist eine Entwertung unserer Heimat! Wir sind kein Industrietal. Es passt der Standort einfach nicht!

Bewohnerin Nina Untergantschnig

Transparenz und Aufklärung gefordert
„Gmünd ist dafür nicht geeignet. Das ist ein wilder Eingriff in die Natur, das Wasser der Lieser ist kostbar. Wegen der ganzen bereits gebauten Kraftwerke ist der Wasseranteil schon so gering!“, betont die besorgte Bürgerin Nina Untergantschnig und lud gemeinsam mit Sabine Pichorner zu Gegen-Versammlungen ein.

 „Die Leute wussten davor gar nichts!“, fühlt man sich nicht ernst genommen und fordert von Seiten der Gemeinde Bürgerversammlungen. „Bei solchen Mega-Vorhaben muss die Bevölkerung eingebunden werden!“ Auch eine Unterschriftenliste wurde deshalb gestartet. „In einem Tag standen schon 140 auf der Liste. Das sagt wohl alles!“, ist man verärgert.

Abbruch der Gemeinderatssitzung 
Wegen des umstrittenen Projektes war die Gemeinderatssitzung am Donnerstag auch gut besucht. Lediglich Punkt 1 – also das Wasserstoffvorhaben – konnte abgearbeitet werden, und das dauerte schon mehr als drei Stunden. „Der Gemeinderat wurde unterbrochen und wird am Montag fortgeführt“, sagt Vize-Chef Claus Faller. „Erst nach Abschluss des umfangreichen Prüfverfahrens wird die Widmung Thema sein. Und das kann dauern“, so der FP-Politiker weiter und will beruhigen: „Wir bauen keine Fabrik. Man braucht keine Angst vor Luftverschmutzung etc. zu haben! Für das gesamte Tal bringt dieses Forschungszentrum einen Mehrwert.“

Auch ein Abänderungsantrag zu einem Volksentscheid seitens der Roten wurde gestellt, der mehrheitlich aber abgelehnt wurde. Der Grund: „Weil der Bürgermeister beim Projekt ,H2-Forschungsanlage Liesertal‘ weder die Bevölkerung noch den Gemeinderat ausreichend und transparent informiert hat, soll über dieses bedeutende und zukunftsweisende Vorhaben die Bevölkerung selbst entscheiden – ganz im Sinne der direkten Demokratie“, steht im Antrag der SPÖ.

„Wenn die FPÖ die Abstimmung zu Windrädern fordert, können auch wir die Abstimmung zu einem solchen Mega-Wasserstoff-Projekt fordern“, betont SP-Vize Philipp Schober. Seitens der Gemeinde sei es aber noch zu früh, erst wenn die Vorprüfungen zum Verfahren abgeschlossen seien, wolle man die Bevölkerung miteinbinden. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt