Chinas Fluggesellschaften dürfen aufgrund der hohen Zölle keine Boeing-Flugzeuge mehr kaufen. Nun wurde bekannt, dass sich India Air für die Maschinen interessieren dürfte. Das sagten zwei Insider am Donnerstag. „Air India ist sehr interessiert.“
Konkret geht es um zehn Schmalrumpfflugzeuge des Typs 737 MAX, die China doch nicht mehr entgegennehmen will. „Wenn das Geschäft zustande kommt, werden die Flugzeuge voraussichtlich bis Ende des Jahres in die Flotte aufgenommen“, hieß es weiter. Die Gespräche befänden sich erst in einem frühen Stadium.
Überhaupt könnten die großen US-Fluggesellschaften zu den Verlierern der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump werden. Eine Studie des Kreditversicherers Allianz Trade kam zu dem Ergebnis, dass sie im Vergleich zu Wettbewerbern die geringsten Umsatzprognosen haben. Für das Gesamtjahr 2025 werde von einem Plus von einem Prozent ausgegangen. Das sei das schwächste Wachstum unter den globalen Wettbewerbern.
Einbrüche im US-Tourismus
Ein wichtiger Grund ist demnach die geringere Binnennachfrage. Seit Trumps Zollankündigung sei die durchschnittliche Auslastung der inneramerikanischen Flüge auf 78 Prozent zurückgegangen (um sechs Prozentpunkte). Auch Einbrüche für die US-Touristikbranche werden erwartet. Bisher kam mehr als die Hälfte der Auslandsgäste aus Kanada und Mexiko. Im März hätten auch deutsche und spanische Touristinnen und Touristen die Vereinigten Staaten von Amerika gemieden.
Für die europäischen Airlines erwartet Allianz Trade hingegen ein Umsatzwachstum von zehn Prozent im laufenden Jahr. Diese profitieren vor allem von stark gesunkenen Treibstoffpreisen bei einem anhaltend hohen Preisniveau für die Tickets.
Preise für Flugzeuge steigen
Probleme gibt es bei der Verfügbarkeit neuer Jets. Weltweit beträgt der Auftragsbestand derzeit noch nie da gewesene 17.000 Flugzeuge, die Hersteller konnten ihre Produktion aber nach wie vor nicht auf das Niveau von vor der Corona-Pandemie zurückbringen. „Tatsächlich sind Flugzeuge in den letzten fünf Jahren bereits um 16 Prozent teurer geworden. Angesichts der jüngsten Entwicklungen dürften die Preise bis 2030 um weitere 20 Prozent steigen“, sagte Branchenexpertin Maria Latorre.
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