US-Präsident Donald Trump rüttelt die Wirtschaft mit seiner radikalen Zollpolitik ordentlich durch. Auch wenn er die Zolldrohungen zuletzt wieder etwas abgeschwächt hat, meinen Expertinnen und Experten: Die Wirtschaft wird leiden – die Frage ist nur noch, wie sehr.
Trump ruderte zuletzt etwa beim Thema Zölle gegenüber China wieder etwas zurück. Doch der Schaden ist schon angerichtet: Denn noch schädlicher als die Zölle ist die Unsicherheit, die das Weiße Haus geschaffen hat, sagte Wendy Edelberg, Wissenschaftlerin an der Brookings Institution, zum US-Sender CNN.
Bevölkerung unzufrieden
Noch dazu ist die US-Bevölkerung so unzufrieden mit Trumps Wirtschaftspolitik wie während seiner gesamten ersten Amtszeit nicht. Nur 37 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner sind damit einverstanden, wie eine Reuters/Ipsos-Umfrage zeigt.
Mehr Arbeitslose und Kündigungen
Die Auswirkungen von Trumps Zoll-Politik auf die US-Wirtschaft sind an allen Ecken und Enden zu sehen. So warnte etwa der US-Notenbankdirektor Christopher Waller vor den Folgen am Arbeitsmarkt. „Es würde mich nicht überraschen, wenn es künftig zu mehr Kündigungen und einem Anstieg der Arbeitslosenquote kommen würde“, sagte er zu Bloomberg TV.
Im Fall einer höheren Arbeitslosigkeit will Waller auch eine Senkung der Zinsen nicht ausschließen. Dann „ist es wichtig, dass wir eingreifen“, sagte er.
Investoren verlassen Aktienmarkt
Auch an den Börsen sind die Auswirkungen der Trump-Politik deutlich sichtbar. Globale Investorinnen und Investoren ziehen sich in einem noch nie dagewesenen Tempo aus dem US-Aktienmarkt zurück, wie Reuters berichtet.
Die Märkte sind entsetzt über die dummen Dinge, die er tun wird, und wenn er sie nicht tut, sind sie begeistert.
Justin Wolfers, Professor an der University of Michigan
Die Anlegerinnen und Anleger schaffen es nicht, die nächsten Schritte Trumps vorherzusagen. „Die Märkte sind entsetzt über die dummen Dinge, die er tun wird, und wenn er sie nicht tut, sind sie begeistert“, sagte Justin Wolfers, Professor an der University of Michigan, gegenüber CNN.
US-Dollar sehr schwach
An den Börsen ist noch nicht Ende: Der US-Dollar ist gegenüber dem Euro so schwach wie seit drei Jahren nicht mehr. Durch einen Kursverfall der US-Währung werden amerikanische Waren im Ausland günstiger, was die Exporte ankurbeln könnte. Gleichzeitig werden die Importe in die USA durch die aggressive Zollpolitik gebremst.
Auf diese Weise will Trump das Handelsdefizit – die Differenz zwischen Importen und Exporten – abbauen. Eine Strategie, die viele Expertinnen und Experten aber als wenig hilfreich einschätzen.
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