Ein 42-Jähriger mit diversen Vorstrafen musste sich wegen schweren Betrugs und Nötigung vor dem Schöffensenat des Landesgerichts Feldkirch verantworten. Die Affäre mit dem Opfer fand bereits davor ein unrühmliches Ende.
Vier Jahre dauerte die Affäre zwischen dem 42-jährigen Angeklagten und dem 44-jährigen Opfer. Kennengelernt hatten sich die beiden übers Internet. Dass die Frau damals noch verheiratet war, störte den Geliebten nicht. Das hatte offenbar einen Grund: Der „Neue“ war spielsüchtig und hatte bereits ein Konkursverfahren am Hals. Das allerdings verschwieg er. Sie hingegen war wohlhabend – ein Jackpot.
Opfer rückte 200.000 Euro heraus
Im Laufe der Zeit half die Frau dem Geliebten immer wieder finanziell aus der Patsche. Im Gegenzug versprach er ihr hoch und heilig, das Geld zurückzuzahlen. Als der Geliebte nach drei Jahren bei ihr bereits mit 150.000 Euro in der Kreide stand und sie ihm mit einer Klage drohte, holte er zum Gegenangriff aus. „Wenn du das tust, gehe ich in Konkurs. Und ich glaube nicht, dass dein Mann erfreut sein wird, wenn er erfährt, dass du mehrere Affären hast.“ Das Opfer gab klein bei und überwies weitere 50.000 Euro.
Als die Spendable ihren Geliebten wieder einmal an seine Bringschuld erinnert und mit Anzeige droht, droht er ihr sämtliche Sex-Videos und Fotos an ihren nunmehrigen Ex-Mann und eine weitere Affäre zu schicken. Die Frau erstattet trotzdem Anzeige.
Im Prozess bekennt sich der Abzocker vollumfänglich schuldig. „Ich bin seit 2017 spielsüchtig. Es war ein Teufelskreis. Ich war ein perfekter Schauspieler. Ich habe die Frau immer nur angelogen. Aber ich wäre froh gewesen, wenn sie mir kein Geld mehr gegeben hätte.“
Vor vier Monaten hat der Angeklagte mit der Schuldentilgung begonnen. Insgesamt 4000 Euro sind es bisher. „Ich will alles zurückzahlen, aber dafür brauche ich einen Job“, bettelt der 42-Jährige um ein mildes Urteil. Der Mann wird schuldig gesprochen. Das rechtskräftige Urteil: 14 Monate Haft, zehn davon auf Bewährung. Da er geständig war und Schaden teilweise wiedergutgemacht hat, stehen die Chancen auf eine Fußfessel ganz gut.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.