Prozess in Feldkirch

Obdachloser auf „Selbstverköstigungstour“

Vorarlberg
25.04.2025 14:55

Ohne einen Cent in der Tasche aß und trank sich ein 32-Jähriger durch diverse Geschäfte und Lokale in Vorarlberg. Die Quittung für das dreiste Vorgehen gab es vor Kurzem am Landesgericht in Feldkirch.

Es ist nun schon das vierte Mal, dass der Flüchtling einen Prozess dieser Art am Hals hat. Immer drückte das Gericht ein Auge zu, sodass der Mann mit Bewährungsstrafen davonkam. Doch kaum war das Urteil geschrieben, machte der Flüchtling weiter als gehabt. Hinein ins Lebensmittelgeschäft und los ging es mit der eigenmächtigen Gratisverkostung. Ob Chips oder andere Essware – der Mann verzehrte direkt vor dem Regal, was ihm beliebte. Da der Obdachlose Alkoholiker ist, löschte er seinen Durst auch gleich in der Spirituosenabteilung und stellte die angebrochenen Flaschen wieder ins Regal.

Glastüre mit Steinen beworfen
Bei seinem jüngsten Auftritt vor Gericht muss er sich wegen eines Einbruchs in eine Bäckerei in Lauterach verantworten, wo er einen Marmorkuchen stahl. Dazu kam noch Sachbeschädigung, weil er zuvor die Glastüre mit Steinen beworfen und dadurch beschädigt hatte. Besonders dreist, kurz nach seiner polizeilichen Einvernahme am Posten in Lauterach, marschierte der Unbelehrbare schnurstracks in den gegenüberliegenden Sparmarkt, um ebenfalls ohne zu bezahlen zu essen.

Im Zeitraum Mitte Februar bis Anfang März dieses Jahres beging der Jemenite insgesamt neun Straftaten dieser Art. Daraufhin kam der Amtsbekannte in Untersuchungshaft.

Vor Gericht schwieg der Mann zu den Vorwürfen. Selbst die Frage des Richters, ob er sich schuldig bekenne oder nicht, ließ der obdachlose Wiederholungstäter, dessen Asylantrag abgelehnt wurde, unbeantwortet. Eine Lanze für ihren Mandanten zu brechen, versuchte daher die Verteidigung: „Der Angeklagte ist durch sämtliche soziale Netze gefallen. Er lebt auf der Straße, ist alkoholkrank und hatte Hunger. Es war reine Beschaffungskriminalität.“

Richter Martin Mitteregger. (Bild: Chantall Dorn)
Richter Martin Mitteregger.

 Das allerdings wollte Richter Martin Mitteregger so nicht stehenlassen: „Österreich hat weltweit die höchsten Sozialleistungen. Der Staat gibt sehr viel Geld aus, damit bei uns kein Mensch verhungern, verdursten oder auf der Straße schlafen muss.“ In Richtung des Angeklagten sagte er, dass dieser bereits mehrere Chancen vertan habe. „Ob Bewährungshilfe oder andere Sozialstellen, Unterstützung bei Suchtproblemen. Auch als subsidiär Schutzberechtigter hätten Sie die Möglichkeit gehabt, dies alles gratis in Anspruch zu nehmen.“

Der Prozess endete mit einem Schuldspruch wegen Einbruchsdiebstahls und Sachbeschädigung. Der Flüchtling wurde zu 15 Monaten Haft verurteilt. Eine frühere Bewährungsstrafe von sechs Monaten wurde widerrufen. Somit wandert der Unbelehrbare für 21 Monate hinter Gitter. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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