Kurz vor der Wahl veröffentlicht die „Krone“ die Ergebnisse der Befragung mit 10.000 Teilnehmern. Gefordert wird ein strikter Asyl-Kurs. Es zeigt sich aber auch, was die Wiener zufrieden macht.
Die „Krone“ fragt, die Leser antworten – das war die Vorgabe und per QR-Code haben fast 10.000 Wiener bei der Mega-Befragung, organisiert durch das Institut für Demoskopie und Datenanalyse von Christoph Haselmayer, teilgenommen.
Und das sind die brisanten Ergebnisse:
Wo soll Wien sparen?
Auch in Wien wird das Budgetloch immer größer – es wird zu Kürzungen durch die neue Stadtregierung kommen. Aber wo ansetzen? Die Leserinnen und Leser haben klare Vorstellungen: 66 Prozent wollen bei der Verwaltung sparen, die aus ihrer Sicht massiv aufgebläht ist. Da Mehrfachnennungen möglich waren, hielten sich die Wiener nicht zurück. Der Sparstift müsse angesetzt werden bei: Großprojekten, Kultur, Soziales und auch beim Klimaschutz. Alle Details siehe Grafik rechts.
Harter Kurs bei Asyl!
Die Frage: Braucht Wien eine Obergrenze beim Zuzug? Die Antwort lässt keinen Raum für Interpretationen: 78 Prozent sagen Ja! Nur 17 Prozent sind dagegen. Keine Angabe: fünf Prozent. Tatsache ist: Eine solche Regelung kann die Stadt Wien nicht alleine umsetzen, die Kompetenzen sind klar verteilt. Der Wunsch nach einer strikteren Handhabung des Zuzugs muss aber eine klare Warnung für die Bundesregierung sein. Das am Sonntag gewählte Machtzentrum im Wiener Rathaus wäre also gut beraten, Druck auf das Parlament auszuüben.
Jugendbanden
Sollen straffällige Minderjährige in Erziehungscamps festgehalten werden dürfen? Die Wiener, die am meisten unter dem Terror mancher Gruppierungen leiden, sind sich größtenteils einig: 76 der befragten „Krone“-Leser sind dafür, 17 Prozent dagegen. Keine Meinung: sieben Prozent.
Weniger Gastpatienten in unseren Spitälern
Der Wahlkampf war noch jung, als Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in der „Krone“ mit einer interessanten Forderung aufhorchen ließ. Nach der Obergrenze für Gastpatienten aus anderen Bundesländern, soll es für Nicht-Wiener fortan auch eigene Wartelisten auf Operationen geben – damit jene, die in der Stadt leben und hier auch Steuern sowie Gebühren zahlen, schneller dran kommen. Ist das gerechtfertigt, haben wir gefragt? 52 Prozent – und damit eine klare Mehrheit der „Krone“-Leser – begrüßen diesen Vorschlag, 40 Prozent lehnen ihn jedoch ab.
Die lieben Öffis
Fast alle raunzen über sie, lästern über Intervalle, vollgestopfte Züge, unklimatisierte Sauna-Ruinen (ja, auch wir von der „Krone“-Redaktion). Die Wahrheit aber laut Umfrage ist: 72 Prozent sind mit Bus, Bim und U-Bahn zufrieden. 23 Prozent sehen das anders. Fazit: Die Wiener Linien sind Top.
Schluss mit den 23 Bezirken?
Apropos Budgetloch und tiefrote Zahlen. Wir wollten wissen: Sollen aus Spargründen Bezirke in Wien zusammengelegt werden? Ja sagten: 28 Prozent, 63 Prozent sind dagegen. Ein klares Ergebnis!
Mit wem soll SPÖ regieren?
Weniger klar ist das Ergebnis jedoch bei der Frage, mit wem die SPÖ künftig regieren soll. Bei der Umfrage unter „Krone“-Lesern zeigt sich: Die Beliebtheit der Koalitionspartner ist gleich groß.
Dass Bürgermeister Michael Ludwig am Sonntag als Erster durch das Ziel laufen wird, dafür braucht es keine großen Polit-Kommentatoren. Auch der zweite Platz ist fix vergeben – er geht an die FPÖ. Die Fragen, die noch offen sind: Wie stark wird die Sozialdemokratie tatsächlich sein? Und wer landet auf dem dritten Platz?
Ludwig lehnt nur eine Variante rigoros ab
Michael Ludwig hat eine rasche Regierungsbildung nach der Wahl versprochen – und zumindest aus heutiger Sicht (vorausgesetzt seine Partei wird stark genug), kann er aus dem Vollen schöpfen. Zur Verfügung stehen: NEOS (waren bisher mit an Bord), die Grünen (dienen sich an) und die ÖVP (ebenso). Die FPÖ wird von Ludwig nach wie vor abgelehnt.
Aber was wollen die „Krone“-Leser? Welche Koalition schwebt den fast 10.000 Befragten am ehesten vor?
Ein fairer Kuchen
Tatsache ist: Der Rathaus-Kuchen ist beinahe fair auf alle Kandidaten verteilt (siehe Grafik), einen eindeutigen Gewinner gibt es nicht. 23 Prozent der Befragten wollen eine SPÖ-ÖVP-Regierung. 22 Prozent eine Koalition mit den Grünen. Die NEOS sind bei 24 Prozent beliebt. Nur fünf Prozent wollen keine dieser Varianten, weitere vier Prozent haben sich der Stimme enthalten.
Und auch, wenn es realpolitisch eben unrealistisch ist: 22 Prozent der „Krone“-Leser wollen, dass sich Ludwig mit Dominik Nepp von den Freiheitlichen für eine Stadtregierung zusammenrauft.
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