Um Ambulanzen und Fachärzte zu entlasten, sollen Patienten künftig zuerst zum Hausarzt gehen müssen – so zumindest ein Plan der ÖGK, welcher am Donnerstag für viel Wirbel in der Branche gesorgt hat. „In der Form ist es nur ein Wunsch an das Christkind“, so Kurienobmann Wolfgang Ziegler.
„Mit uns hat niemand darüber gesprochen. Ich habe aus den Medien davon erfahren. Grundsätzlich befürworte ich eine Patientenlenkung, diese gehört aber durchdacht, kommuniziert und vorbereitet. In den vergangenen Jahren haben wir im Gesundheitswesen einen Selbstbedienungsladen geschaffen, da gibt es viele Einsparungsmöglichkeiten“, ärgert sich Wolfgang Ziegler, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in Oberösterreich, über die fehlende Kommunikation.
Oberösterreich als Pilotprojekt
Auch dass Oberösterreich, neben der Steiermark und Salzburg, voraussichtlich als Pilotprojekt auserkoren wurde, versteht Ziegler nicht: „Man hat es jahrelang verabsäumt, den niedergelassenen Bereich auszubauen. Allein in unserem Bundesland gibt es rund 40 offene Hausarztstellen. Das ist jetzt schon fast nicht zu stemmen, wir brauchen deutlich bessere Strukturen in diesem Bereich. Ansonsten bleibt der Plan ein Wunsch an das Christkind.“
Eine Modellregion darf kein Sparprogramm der ÖGK sein, sondern muss einen echten Mehrwert für die Versicherten bieten.
Gesundheitslandesrätin und LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP)
Auch die oö. Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) sieht eine gezielte Patientenlenkung als „sinnvollen und notwendigen Schritt zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems“. Aber auch ihr fehlen konkrete Informationen zu den Plänen der ÖGK.
Versorgung an oberster Stelle
„Die Gesundheit der Menschen und somit die Versorgung steht an oberster Stelle. Eine Schlechterstellung von oberösterreichischen Versicherten wird es mit uns nicht geben. Aus unserer Sicht bedeutet das: Erprobung von Maßnahmen zur Steigerung der Servicequalität – insbesondere durch einen funktionierenden Terminservice, der schnellere Zugänge zu medizinischen Leistungen ermöglicht“, steht sie Gesprächen offen gegenüber.
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