75-Jähriger verurteilt

„Luxus-Seniorenheime“ waren reine Hochstapelei

Tirol
25.04.2025 19:00

Ein Tiroler (75) baute Luftschlösser rund um den Umbau von Hotels zu Luxus-Seniorenresidenzen. Der offenbar mittellose Mann verursachte einen Schaden von rund 250.000 Euro. Nun muss er ins Gefängnis.

Es klingt wie ein absurdes Bühnenstück: Von Juli bis November 2023 bahnte ein selbst ernannter „Projektmanager“ etliche Geschäfte für geplante Luxus-Seniorenheime an. Teils ging es um Millionen-Immobilien.

Der Haken: Der nun Angeklagte verfügte wohl zu keinem Zeitpunkt über adäquate Geldmittel. Anwalts- und Notariatskosten blieben offen, allein dieser Schaden summierte sich auf 252.000 Euro.

„Es hätte ja Geld kommen können“
Dazu zeigte sich der Mann bereits am ersten Verhandlungstag im März geständig. Bei den eigentlichen „Deals“ bekannte er sich auch am zweiten Prozesstag nicht schuldig. „Es hätte ja sein können, dass das Geld bis Jänner 2024 kommt“, argumentierte sein Verteidiger. Das wisse man ja nicht, denn der Angeklagte sitze seit Dezember 2023 in der U-Haft.

Bei den Beträgen wurde den Beobachtern fast schwindelig. Gekauft werden sollte etwa ein Hotel in der Wachau und ein weiteres Haus in näherer Umgebung – für wohlfeile 14 Millionen Euro.

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Das Auftreten des Angeklagten wirkte durchaus überzeugend.

Ein Zeuge beim Prozess

Teilweise konnte Angeklagter überzeugen
„Ich fand diesen älteren Herren durchaus vertrauenswürdig“, sagte der als Zeuge einvernommene Hotelier und Besitzer dieser Immobilien. Das sagten auch weitere Zeugen: „Er war durchaus überzeugend.“ Nur eine Person scherte bei seiner Einvernahme aus diesem Lob-Kanon aus: „Er wirkte, auch wegen seiner Kleidung, nicht gerade wie jemand, der wirklich Geld hat und damit nicht seriös.“

Dieses Bild bestätigte sich auch beim Prozess. Die braune Winterjacke und die abgetragenen Schuhe ließen keinen Großinvestor vermuten. Auch rhetorisch konnte er kaum glänzen. „Es tut mir leid und ich mache es nie wieder“, schloss er seine Einvernahme.

Urteil sofort angenommen
Letztlich betonte der Richter, dass der Angeklagte zweifellos Zusagen über Käufe gemacht habe, die sich „finanziell nie und nimmer ausgehen“. Auch waren seine „reichen und prominenten Freunde“ als Geldgeber eher nur Fantasie. Der 75-Jährige nahm fünf Jahre unbedingte Haft dann sofort an!

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