„Etwas auf dem Tisch“

Ende des Ukraine-Krieges scheint in Reichweite

Außenpolitik
25.04.2025 16:50

Geht es nach US-Präsident Donald Trump und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow, könnte das Blutvergießen demnächst vorbei sein – sie halten ein baldiges Abkommen für möglich. Auch Kiew zeigt sich entgegenkommend: Erstmals gibt es von dort Anzeichen, Gebiete abzutreten.

„Wir wollen diesen Krieg beenden, wir wollen ihn schnell beenden“, sagt US-Präsident Donald Trump. Und fügt hinzu: „Ich denke, wir haben große Fortschritte gemacht, und wir werden sehen, was in den nächsten Tagen passiert, denn es werden sehr wichtige Dinge stattfinden. Er habe, so Trump, „eine Menge Druck“ ausgeübt auf Russland.

Das sieht man in der Ukraine ganz sicher anders, ist es doch deren Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich massivem Druck aus den USA ausgesetzt sieht, dem Abkommen zuzustimmen, das Washington und Moskau im Großen und Ganzen untereinander ausgehandelt haben.Laut dem, was bisher durchgesickert ist, soll der Krieg entlang des derzeitigen Frontverlaufes eingefroren werden, was für die Ukraine den De-facto-Verlust von knapp 20 Prozent ihres Staatsgebietes bedeuten würde.

Die Zerstörungen in der Ukraine machen fassungslos. (Bild: AFP)
Die Zerstörungen in der Ukraine machen fassungslos.

Trump: „Die Krim bleibt russisch!“
Außerdem fordern die USA, dass Kiew die von Moskau völkerrechtswidrig annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim offiziell als russisches Gebiet anerkennt. Trump machte klar: „Die Krim bleibt russisch!“ Tatsächlich wäre Putin auch niemals bereit, etwas anderes zu akzeptieren.

Jetzt ändern sich auch die Töne, die aus der Ukraine zu hören sind. So sagte der Bürgermeister der Hauptstadt Kiew, Witali Klitschko, dass sein Land für einen Frieden womöglich „vorübergehend“ Gebiete an Russland werde abtreten müssen. Eines der Szenarien sei, „Territorium aufzugeben“. Das sei nicht fair, aber „vielleicht eine Lösung“. Selenskyj, so Klitschko in einem BBC-Interview, müsse womöglich einer „schmerzhaften Lösung“ zustimmen, um zu einem Frieden zu gelangen. Die Ukrainer würden aber „niemals eine russische Besatzung akzeptieren“.

Anwohner gehen an beschädigten Gebäuden in Pokrowsk in der Region Donezk vorbei. (Bild: AP/Michael Shtekel)
Anwohner gehen an beschädigten Gebäuden in Pokrowsk in der Region Donezk vorbei.

Brüssel steht mit seinen Rufen nach der „territorialen Unversehrtheit“ der Ukraine mittlerweile also ziemlich alleine da. Selbst der polnische Staatschef Andrzej Duda, einst einer der engsten Verbündeten der Ukraine, sagt: „Die Ukraine muss aufgeben.“ Und US-Präsident Donald Trump findet es schon ein großes Zugeständnis von Kreml-Chef Putin, „den Krieg zu beenden und nicht das ganze Land einzunehmen“. Wobei Russland tatsächlich von einer Einnahme der ganzen Ukraine weit entfernt ist.

NATO-Generalsekretär lobt Trump
Aber sogar NATO-Generalsekretär Mark Rutte lobt Trump für dessen Rolle. Es liege „etwas auf dem Tisch“, sagt er. Trump habe eine Blockade gebrochen, und unter seiner Führung könnten die Verhandlungen zu einem „positiven Ende gebracht werden“.

Ein Frieden oder zumindest eine Waffenruhe scheint also in Reichweite. Vielleicht schon bis Anfang kommender Woche, zu Trump 100. Tag im Amt als US-Präsident …

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt