Es war vor allem der Bau des örtlichen Kindergartens: Franz Dam, ÖVP-Bürgermeister von Absdorf im Bezirk Tulln, sah sich in letzter Zeit mit zahlreichen Vorwürfen konfrontiert: Nun hat er mit Hilfe seines Anwaltes Walter Anzböck zum Gegenschlag ausgeholt. Er will „Klarheit schaffen“ – der Opposition geht sein Vorschlag aber nicht weit genug.
Die erhobenen Anschuldigungen betreffen zwei Fälle – der Bau des Kindergartens regt jedoch am meisten auf. Wie berichtet, schlug die Causa schließlich Wellen bis in die Landtagsklubs von NEOS und Grünen. Diese sind es nun auf Gemeindeebene auch, die nach wie vor Aufklärung verlangen. Im Mittelpunkt stehen 200.000 Euro, die die Gemeinde im Zuge der Errichtung angeblich „verloren“ hätte.
Fall im Gemeinderat vertagt, bleibe aber am Radar
„Wir hatten dazu zwei Gemeinderatsanträge auf die Tagesordnung gesetzt – beide abgelehnt!“, wirft die Grüne Gemeinderätin Edith Fux dem mit einem Mandat Überhang mit absoluter Mehrheit regierenden ÖVP-Bürgermeister vor, wichtige Dokumente zurückzuhalten. „An diesem Tag war die konstituierende Sitzung und in Summe 30 Tagesordnungspunkte“, verteidigt sich dieser. „Die Grünen allein hatten schon sechs eingereicht – zu viele.“
Wie es nun weitergehen soll: Eine Einigung steht noch aus
Beide Seiten schlagen nun andere Vorgangsweisen vor. „Ich kann mir eine Untersuchung durch drei unabhängige Experten vorstellen“, so Dam. Er sei schon dabei, Kopien der Unterlagen zu machen und an alle Gemeinderäte zu verteilen, nur: „Manche Passagen, die mit der Sache nichts zu tun haben, dürfen aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden.“ – „Was hat der Ortschef zu verbergen?“, fragt Grünen-Chefin Fuchs und fordert eine völlig lückenlose Offenlegung.
Vorgangsweise absolut korrekt, die Mehrkosten haben viele Ursachen
Zu Urecht kritisierte Abläufe rund um die Errichtung des Gebäudes gäbe es in vielen Facetten, wie Dam der „Krone“ erläutert: „Nur ein Beispiel: Ursprünglich waren zwei Gruppen geplant, nach einer Umplanung sind es dann doppelt so viele geworden“, informiert Dam. Er ist sich sicher: „Nach den Vorwürfen zum Kindergartenbau werden keine Fragen offen bleiben. Es gibt viele Details – so habe etwa die Baugesellschaft freiwillig auch den vollen Grundstückspreis für ein Straßenstück bezahlt. Es wird alles aufgeklärt!“
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