Seit einer Woche ist der „Luft-Hunderter“ auf den Autobahnen rund um Graz abgeschafft, es darf wieder 130 km/h gefahren werden. Nun veröffentlichen die Grünen die Stellungnahme der Landes-Umweltabteilung und fühlen sich bestätigt: Die Entscheidung der Landesregierung sei „ohne fachliche Grundlage“ gefallen.
Seit Wochen drängen die Grünen darauf, dass die Stellungnahme der Landes-Umweltexperten veröffentlicht wird. Nun ist die Antwort da, und die Grünen sehen sich in ihrer Kritik an der Abschaffung des „Luft-Hunderters“ am Karfreitag bestätigt.
Die Umweltabteilung bestätigt zwar die Aussage von FPÖ und ÖVP, dass die bestehenden Grenzwerte überwiegend eingehalten werden – für Stickstoffdioxid (NO2) ist dies allerdings entlang der betroffenen Autobahnabschnitte nicht flächendeckend der Fall. Zumindest 141 Wohnobjekte (insbesondere östlich von Graz) nahe der A9 und der A2 sind zu hohen Belastungen ausgesetzt
„Politisches Signal war wichtiger“
Wenn die schärferen Grenzwerte der EU (bis 2030) in Kraft treten, werden aber auch die Feinstaubwerte nicht mehr eingehalten werden können. Soweit kein Widerspruch zur Landesregierung, die auch diesen Umstand kommuniziert hat – aber so auslegte, dass man die 100er-Beschränkung gleich aufheben könne.
„Offenbar war es der FPÖ wichtiger, ein politisches Signal zu setzen, als Verantwortung für den Gesundheitsschutz zu übernehmen“, kritisierte die grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl. „Die blau-schwarze Landesregierung verabschiedet sich zunehmen von den Fakten.“ Krautwaschl wird in der Landtagssitzung am Dienstag Umweltlandesrat Hannes Amesbauer zu diesem Thema befragen.
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