Energie Steiermark

Scheitern Milliarden-Pläne an träger Bürokratie?

(Bild: Krone KREATIV/Christian Jauschowetz)

5,5 Milliarden Euro: Es ist eine kaum vorstellbare Summe, welche die Energie Steiermark in den nächsten zehn Jahren investieren möchte – in die Stromnetze, aber auch in den Ausbau erneuerbarer Energie. Doch die Genehmigungen werden nach vor meist im Schneckentempo erteilt. Sieben Jahre dauerte es etwa, bis es grünes Licht für einen weststeirischen Windpark gab. Kann das gutgehen?

Der Frust war immer stärker spürbar, das Kopfschütteln am anderen Ende der Leitung gut vorstellbar: Nachfragen bei der Energie Steiermark, wie denn nun die rechtliche Situation beim Windpark Stubalpe sei, haben in den vergangenen Jahren oft wenig Neues gebracht. Die Behördenverfahren laufen, so kurz zusammengefasst die Standardantwort. Die Verfahren liefen so lange, dass die einst eingereichte Technik in der Zwischenzeit schon wieder überholt war.

Vor Kurzem gab es nun aber nach sieben Jahren grünes Licht für den Windpark, teilte die Energie Steiermark im Zuge ihrer Ergebnispräsentation für 2024 mit. Dabei wurde auch betont, dass das Unternehmen in den nächsten zehn Jahren 5,5 Milliarden Euro investieren möchte. Entstehen sollen neben Windrädern auch Wasserkraftwerke, Photovoltaik-Parks, ein Geothermie-Projekt für die Grazer Fernwärmeversorgung, bessere Stromnetze.

Das klingt in Summe grün und vielversprechend. Doch wenn die Behördenverfahren weiterhin so zäh laufen, fehlt der Energiewende der Turbo. Die Landesregierung hat eine Deregulierungs- und Digitalisierungsoffensive versprochen und will noch vor dem Sommer erste Gesetze auf den Weg bringen. Ob diese Ankündigung hält und was die Maßnahmen genau bewirken, lässt sich noch schwer abschätzen. Immerhin: Das Problem wurde erkannt und soll gelöst werden.

Grün ist die Farbe der Hoffnung, diese stirbt sprichwörtlich zuletzt. In diesem Sinne hoffen wir auf mehr Rückenwind für die Energiewende. 

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!