Schrauben, essen, schlafen – und manchmal sogar heiraten! Ein Rundgang durch das Paddock des Rechbergrennens zwischen Wohnmobilen, Grill-Anhängern und hochgezüchteten Renn-Monstern.
Der Rechberg kürt am Sonntag seinen neuen Champion! Um 9 und 14 Uhr stehen die beiden Wertungsläufe an, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Mit zwei Trainings und den beiden Finalläufen sind die schnellsten Fahrer am ganzen Wochenende nicht einmal acht Minuten auf der Strecke!
Der Großteil der harten Arbeit findet also nicht im Cockpit, sondern schon seit drei Tagen im Fahrerlager statt, das sich durch die gesamte Ortschaft Tulwitz und darüber hinaus schlängelt – und in dem Hunderte Hände helfend zupacken.
Das Festzelt steht hungrigen Fahrern und Mechanikern seit Donnerstag offen, seit gestern sind hier auch viele Fans bis Mitternacht zum „Tankstopp“. „Im Vorjahr sind um die 3000 Liter Bier über die Schank gegangen“, meldet man der „Krone“ auf Nachfrage vom Zapfhahn.
Ja-Wort zwischen Reifenstapeln
Am Donnerstag kam es am Rechberg sogar zu einer Premiere: Mitten im Fahrerlager wurde geheiratet! Praktisch, weil das Pressezentrum eigentlich das Tulwitzer Standesamt ist, die Standesbeamtin dort ohnehin beim Rechbergrennen hilft – und im Festzelt direkt vor der Showbühne auch gleich die Tafel für die 15 Gäste eingedeckt wurde. Diese Ehe gibt gleich zu Beginn Vollgas!
Gas gegeben haben auch die acht Technischen Kommissare der AMF (Austrian Motorsport Federation) bei der Kontrolle der Autos: Von Donnerstagnachmittag bis Freitagabend musste jedes der 258 Fahrzeuge genau unter die Lupe.
Eines von zehn Autos wird beanstandet
„Wir checken die Autos vor allem nach Sicherheitsaspekten. Bei etwa jedem zehnten Fahrzeug haben wir etwas zu beanstanden, aber das sind stets Dinge, die rasch behoben werden“, erklärte AMF-Kontrolleur Rene Weber.
Der Aufwand, den vor allem die internationalen Stars der Szene betreiben, ist enorm: Manch ein Servicetruck, der im Fahrerlager hautnah zu bewundern ist, würde auch im Paddock am Red Bull Ring oder in Le Mans eine gute Figur machen. Und doch brennt nur wenige Meter von sündhaft teuren Prototypen entfernt ein Lagerfeuer, brutzeln in einem umgebauten Anhänger drei Schweinebäuche vor sich hin.
Das Interesse am Rennen ist so groß, dass Tulwitz aus allen Nähten platzt, die Bundesstraße teilweise sogar einspurig geführt werden muss, weil ein Fahrstreifen als improvisiertes Fahrerlager herhalten muss. Eines ist aber klar: Jeder kommt gerne hierher, ist mit Leidenschaft dabei! Nicht umsonst wurde das Rechbergrennen im Vorjahr von der FIA zum besten Event der Berg-EM gewählt.
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