Ach, übrigens...

Wer weiß denn sowas?

Vorarlberg
27.04.2025 11:55

An diesem Wochenende setzt sich „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl in seiner Kolumne „Ach, übrigens...“ mit einer Studie auseinander, die ungeahnte Erkenntnisse ans Licht brachten. Was diese mit US-Präsident Donald Trump, dem Gehirn von Wellensittichen und 1,2 Millionen Stechmücken zu tun hat, lesen Sie hier.

Eigentlich möchte man meinen, dass es nichts gibt, was nicht schon irgendwann mal untersucht worden ist und in eine Studie gemündet hat, abgesehen vielleicht vom Geisteszustand des amtierenden US-Präsidenten. So wissen wir etwa aus medizinischen Fachkreisen, dass langes Fernsehen nicht unmittelbar tödlich ist, aber zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann, dürfen aber gleichzeitig im Hochsommer die Fenster beruhigt geöffnet lassen, weil die Wissenschaft festgestellt hat, dass es 1,2 Millionen Stechmücken bräuchte, um einen Menschen komplett auszusaugen. Dass Ohrenschmalz aus verschiedenen Kulturkreisen unterschiedlich riecht, hatten wir irgendwie schon geahnt, aber dass sich die Gehirne von Wellensittichen und Menschen grundsätzlich unterscheiden, erstaunt einen angesichts des eingangs erwähnten Politikers dann doch einigermaßen.

Die „kulturelle Homophilie“ ist bewiesen
Selbstverständlich war und ist auch der Fußball schon immer Gegenstand zahlreicher Untersuchungen und Studien; ein aktuelles Beispiel dafür haben jüngst Gábor Békés von der Central European University in Wien und Gianmarco Ottaviano von der Università Commerciale Luigi Bocconi in Mailand vorgelegt. Unter dem Titel „Cultural Homophily and Collaboration in Superstar Teams“ wurden acht Jahre lang ca. zehn Millionen Pässe von Spielern aus den Teams der wichtigsten europäischen Ligen ausgewertet, mit dem hier kurz zusammengefassten sensationellen Ergebnis, dass unglaubliche 5.060.000 Pässe bei Mitspielern aus dem Kulturkreis des jeweiligen Passgebers landeten, während das Spielgerät nur lächerliche 4.940.000-mal an einen Mitspieler aus einem anderen Kulturkreis gegeben wurde, was einen Unterschied von satten 2,4 % ergibt und – so sagt die Studie – ein eindeutiger Beweis für „kulturelle Homophilie“ ist.

Das Ende für Schimpftiraden und Pfeifkonzerte
Da staunt der Laie und muss erkennen, wie wenig Ahnung er vom modernen Fußball hat. Es wäre sicher interessant, würde eine der gefühlt 50.000 Beratungsfirmen in Vorarlberg den hiesigen Amateurbetrieb auf ähnliche Muster untersuchen. Dann wäre es vermutlich schnell vorbei mit dem kollektiven Unverständnis auf den Tribünen, wenn mal wieder ein Offensivspieler aus dem Bregenzerwald bei einem schnellen Konter in Überzahl nicht seinen aus Brasilien stammenden und völlig frei in der Box stehenden Goalgetter anspielt, sondern den 100 Meter-Rückpass zu dem aus seiner heimischen Talschaft stammenden Torhüter vorzieht. Wegen kultureller Homophilie, ist doch klar. Und schon wäre ein großer Teil der üblichen Schimpftiraden und Pfeifkonzerte fürderhin nicht mehr nötig.

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