„Wovor ich weglaufe, habe ich vergessen“, bringen Tamara Štajner und Anna Anderluh in Görz den aktuellen Zeitgeist auf den Punkt – und brechen viersprachig Grenzen auf.
Umbrüche – damit fing alles an. Wie gelingen kulturelle Begegnungen im öffentlichen Raum? Das haben sich Armin Guerino und Gerhard Fresacher gemeinsam überlegt und die Ingeborg-Bachmann-Kuppel geschaffen – eine begehbare Skulptur aus zwölf Säulen, beweglichen Spiegel-Portalen und 288 verspiegelten Bücherrücken.
Das war 2021. Heute, 2025, steht die Kuppel in einem anderen Land; man möchte sagen: in zwei anderen Ländern. Nach Klagenfurt und Wien reiste sie – verschickt von der Kärntner Kulturstiftung – in die Europäische Kulturhauptstadt Nova Gorica (Slowenien), wo sie wenige Meter von der italienischen Staatsgrenze silbern-glänzend aus einem begrünten Amphitheater in den bewölkten Himmel ragt.
Mit ihrem eigentümlichen Skelett und Bachmanns omnipräsenten Textfragmenten löst sie Grenzen auf: „Das soll Kunst können, das zelebriert die Kulturhauptstadt“, sind sich Guerino und Fresacher einig.
Am gestrigen Freitag allerdings waren nicht Bachmanns Texte im Zentrum der Kuppel zu hören, sondern um sie und in ihr fand eine Weltpremiere statt: Die exzellente und berührende Uraufführung der Performance „Slovalia – Eine Verkuppelung“ von Tamara Štajner und Anna Anderluh.
„Wir wurden verkuppelt von Nadja Kayali“, sagen beide über die Intendantin des Carinthischen Sommers. Und übereinander: „Es ist ein großes Geschenk, wenn jemand wie Anna sofort die Stimmung und den Klang des Textes versteht“ – „Und wenn dein Text von Haus aus so eine Melodie in sich hat. Wir sind als Freundinnen herausgegangen aus diesem Projekt.“
Was in Zukunft bleiben soll von diesem Jahr, in dem Görz als Kulturhauptstadt bekannt wird? Umbrüche.
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