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Parlament: Fühlen Sie sich noch vertreten?

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29.04.2025 09:49

Das Parlamentsgebäude wurde in Anlehnung an die Architektur des antiken Griechenlands errichtet – der Wiege der Demokratie. Doch leben diejenigen, die täglich durch diese Hallen schreiten, unsere gewählten Volksvertreter, die dort verankerten demokratischen Ideale noch? Fühlen Sie sich, werter Leser, von ihnen tatsächlich noch vertreten?

Am Fuß der imposanten Aufgangsrampen des Parlaments wachen die Rossbändiger – Sinnbild für die Notwendigkeit, ungezügelte Emotionen und persönliche Ambitionen der Parlamentarier im Zaum zu halten. Wo jedoch Eigeninteresse über Vernunft, Staatsräson und Gemeinwohl triumphiert, schaffen Leidenschaften Leiden für die Allgemeinheit. Und uns Österreichern ist hinlänglich bekannt, wo das hinführt: BUWOG, Eurofighter, Telekom, CASAG, Ibiza. Angesichts dessen kann man sich schon fragen: Regieren unsere Politiker noch im besten Sinne für die Bevölkerung, oder haben Selbstprofilierung und -bereicherung den Vorzug erhalten?

Das frühere Herrenhaus: Der Nationalratssitzungssaal (Bild: Tratter)
Das frühere Herrenhaus: Der Nationalratssitzungssaal

Vergessene Geschichte, verlorene Werte?
Folgt man der Rampe hinauf, mahnen die Statuen bedeutender Geschichtsschreiber zur historischen Verantwortung und daran, aus der Vergangenheit zu lernen. Doch viele Bürger fragen sich heute, ob die einstigen Großparteien und Mitbegründer der Zweiten Republik nicht längst ihre eigene Geschichte und ihre Ideale vergessen haben. Eine Arbeiterpartei, die interne Grabenkämpfe um die Deutungshoheit der Sozialdemokratie über den Köpfen der Arbeiter austrägt. Eine christlich-soziale Partei, die im Wettlauf um Stimmen und Erfolg dem Schatten einer Partei hinterherjagt, die im Dammbruch offen Wählerfang in den Kreisen der Identitären betreibt. Viele Stammwähler erkennen ihre ehemalige politische Heimat kaum wieder und fühlen sich mit ihren Werten nicht mehr vertreten. Teilen Sie diese Sorgen? Machen Sie noch aus tiefster Überzeugung Ihr „Kreuzerl“ oder wählen Sie nur noch „das kleinere Übel“?

Anstelle der Pallas Athene hätte eigentlich die Austria stehen sollen, der Architekt des Parlaments wollte den Brunnen aber allen Völkern der Monarchie widmen (Bild: stock.adobe.com)
Anstelle der Pallas Athene hätte eigentlich die Austria stehen sollen, der Architekt des Parlaments wollte den Brunnen aber allen Völkern der Monarchie widmen

Offener Dialog oder Showbühne?
Das Herzstück des Parlaments bildet die Agora, benannt nach dem Marktplatz der griechischen Antike. So wie einst um Waren und Handelsgüter gefeilscht wurde, versuchen Politiker Weltanschauungen und politische Ideologien an den Mann zu bringen. Sie ist ein Begegnungsort und steht für offenen Dialog und – wie die Glaskuppel des Parlaments – Transparenz. Doch wie echt und offen ist die Debattenkultur tatsächlich? Wenn sich unter die Marktschreier Konzerne, Interessenvertreter und Lobbyisten mischen, die den Diskurs gezielt lenken – kommt dann wirklich noch die beste Gesetzgebung für das Volk zustande? Sind politische Diskussionen überhaupt noch ehrlich, oder haben sie sich längst zu reinen Inszenierungen entwickelt?

Diskutieren Sie mit: Fühlen Sie sich von unseren Parteien noch vertreten – und wenn nicht, was muss sich Ihrer Meinung nach dringend ändern? 

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