Drei Stockerlplätze

Profi-Teams haben Tiroler Radjuwel am Radar

Marco Schrettl gewann als erster Österreicher die Trofeo Città di San Vendemiano. 

(Bild: Cyclingshots/Tirol-KTM-Team)

Mit Felix Gall und Patrick Gamper sind zwei Tiroler Radprofis in der Worldtour unterwegs. Jetzt steht wieder ein junger Tiroler Fahrer vor dem Sprung in die Champions League auf zwei Rädern. Radjuwel Marco Schrettl hat sich mit drei Stockerlplätzen bei U23-Rennen in Italien einen Namen gemacht. 

Viel besser geht es nicht. Marco Schrettl fuhr zuletzt binnen zehn Tagen gleich drei Stockerlplätze bei großen U23-Radrennen in Italien ein. Der 21-Jährige aus Münster schrieb mit dem Sieg bei der Trofeo Città di San Vendemiano sogar heimische Radsportgeschichte. Noch nie zuvor konnte ein ÖRV-Fahrer das seit 1947 ausgetragene Rennen gewinnen: „Endlich einmal einen UCI-Sieg einzufahren, das war mir extrem wichtig.“

Tour of the Alps ausgelassen
Fast wäre Marco gar nicht bei den Rennen in Italien gestartet. Er stand auch im Nationalteam-Kader für die Tour of the Alps: „Es war eine schwere Entscheidung. Aber jetzt bin ich froh, dass ich mich für die U23-Rennen entschieden habe.“

Mit dem Stockerl-Triplepack steht Schrettl ab sofort in den Notizblöcken der Talentesucher. Fast alle Worldtour-Rennställe waren mit ihren U23-Teams in Italien dabei. „Jetzt wissen alle, was Marco wirklich drauf hat“, freute sich Trainer Helmut Dollinger für seinen Schützling.

Für den Ex-Radprofi hat Schrettl das Zeug, um sich in der Champions League auf zwei Rädern durchzusetzen: „Körperlich ist er wirklich gut beisammen.“ Und der 56-jährige Wörgler weiß ganz genau, welche Wattzahlen dort gefahren werden. Nach sieben Jahren bei Bora-Hansgrohe betreut Dollinger nun beim Astana-Team sieben Fahrer.

Schrettls Potenzial ist schon länger bekannt, nun dürfte er im dritten Jahr beim Tirol-KTM-Team endlich den Durchbruch schaffen: „Ich habe mir im Winter echt viel durch den Kopf gehen lassen und ein wichtiger Punkt war es, die Nervosität abzulegen.“