Meinung

Von Verwerfungslinien und Kommunikationsworkshops

ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher (l.) und Neo-Alpinchef Christian Mitter (r.) erklärten die „Causa Assinger“ für beendet. Auch Nina Ortlieb (M.) sprach in Innsbruck zu dem Thema.

(Bild: APA/EXPA)

Die Präsentation von Christian Mitter als neuer Alpinchef im ÖSV am Mittwoch in Innsbruck wurde vom Verband gleich auch dazu genutzt, die Diskussion um den in die Kritik geratene Damencheftrainer Roland Assinger zu beenden. Doch ist das Thema jetzt wirklich vom Tisch, die Causa endgültig erledigt? Eine Kolumne von Peter Weihs.

Am vergangenen Mittwoch hatten ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher und der frisch gebackene Alpinchef Christian Mitter live im ORF verkündet, dass es zwar Fehler in der Kommunikation gegeben, Damencheftrainer Roland Assinger aber keine Grenzen überschritten habe und das Team mit ihm weiterarbeiten wolle. Etwas, das so dann auch noch von Athletinnensprecherin Nina Ortlieb bestätigt wurde, die dafür extra aus dem Publikum auf die Bühne zitiert wurde.

(Bild: Krone KREATIV, Birbaumer)

Nicht die einzige Verwerfungslinie
Doch kehrt nun wirklich Ruhe ein, ist wirklich wieder alles eitel Wonne? Dazu muss man ein klein wenig hinter die Kulissen blicken. Fakt ist: Die Verwerfungslinien innerhalb des ÖSV-Damenteams verlaufen ja nicht nur zwischen dem höchst emotionalen – im positiven wie im negativen – Assinger und den Athletinnen, sondern auch zwischen dem Chefcoach, den Physios und anderen Mitgliedern des Betreuerstabs.

Konflikt begann nicht mit Venier-Aussagen in der „Krone“
Dazu kommt, dass – wen wundert es bei mehr als 20 Österreicherinnen, die in der Vorsaison im Weltcup an den Start gegangen sind – nicht alle Ladys BFF (Best Friends forever) sind. Zudem schwelt der – offiziell befriedete – Konflikt auch nicht erst seit den Aussagen von Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier in der „Krone“, sondern schon seit Monaten. Ob die von Stecher angekündigten Kommunikationsworkshops all diese Problematiken lösen können? Ich wage es ernsthaft zu bezweifeln