Aufruhr in Serbien

Online-Unterricht soll Schülerproteste eindämmen

Ausland
27.04.2025 09:19

Die seit Monaten anhaltende Protestwelle gegen die serbische Regierung lähmt das Land zunehmend. Getragen werden die Proteste vor allem von Studierenden und Schülern. Um Schulblockaden zu umgehen, haben die Schulleitungen nun Online-Unterricht angeordnet. Doch damit haben die Behörden nun noch mehr Öl ins Feuer gegossen.

„Online-Unterricht ist keine Lösung und inakzeptabel“, erklärten Teilnehmer einer Protestkundgebung in der Stadt Novi Sad. Aus allen Landesteilen reisten dazu Mittelschüler an, viele von ihnen waren bereits am Freitagabend zu Fuß oder mit dem Rad in der nordserbischen Stadt eingetroffen. Auch zahlreiche Lehrer schlossen sich dem Protest an.

„Fortsetzung des Schuljahres ist sinnlos“
Zu den Protesten gehörten Konzerte und Reden von Schülern und Lehrern. „Die Schule muss sich ändern, wir müssen Euch zuhören“, sagte die Lehrerin Tanja Notaroš an die vielen jugendlichen Protestierenden gewandt. Die 18-jährige Belgrader Schülerin Mateja Fejndović sagte, die Fortsetzung des Schuljahres sei sinnlos, da sich die Schüler bereits „seit fünf Monaten im Streik“ befänden. „Online-Unterricht wird die Blockaden nicht beenden“, betonte die Jugendliche. „Wir werden nicht daran teilnehmen.“

Die seit Monaten anhaltende Protestwelle in Serbien war durch den Einsturz eines Bahnhofsvordachs in am 1. November entfacht worden, bei dem 16 Menschen ums Leben gekommen waren. War es zunächst um die Aufklärung der Unglücksursache gegangen, richten sich die nahezu täglichen Massenproteste mittlerweile gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vučić. Kritiker werfen Vučić vor, seine Macht auf korrupte Netzwerke, eingeschränkte Medienfreiheit und manipulierte Wahlen zu stützen.

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