Riesiger Andrang

20.000 Pilger besuchen Grab von Papst Franziskus

Ausland
27.04.2025 17:46

Nach der Beisetzung von Papst Franziskus haben sich Gläubige seit dem frühen Sonntag angestellt, um sein Grab in der Kirche Santa Maria Maggiore im Stadtzentrum von Rom zu besuchen. Pilger wurden ab 7.00 Uhr zu Franziskus‘ schlichtem Marmorgrab in einem Seitenschiff in der Nähe des Altars gelassen. Bis Mittag waren 20.000 Menschen zu Franziskus‘ Grab geströmt, so die Behörden in Rom. 

Auch zahlreiche Kardinäle pilgerten zum Grab von Papst Franziskus, der nach der großen Trauerzeremonie auf dem Petersplatz am Samstagnachmittag im Rahmen einer privaten Zeremonie in der Marienkirche beigesetzt worden war. Die Purpurträger erreichten mit einem Privatbus die Basilika Santa Maria Maggiore. Sie begaben sie sich zu einem Gebet in die Kapelle, wo die Marienikone „Salus Populi Romani“ aufbewahrt wird. Danach beteiligten sie sich an einer Vesper, der der Rektor der Basilika, Kardinal Rolandas Makrickas, vorstand.

Kardinäle am Grab von Papst Franziskus (Bild: AP/Andrew Medichini)
Kardinäle am Grab von Papst Franziskus

Messe auf dem Petersplatz
Die Sonntagsmesse auf dem Petersplatz im Vatikan wurde von Kardinal Pietro Parolin zelebriert, der unter Franziskus Kardinalstaatssekretär und damit Nummer zwei im Vatikan ist. Der Petersplatz war mit Zehntausenden von Menschen gefüllt, auch weil die Messe am Tag des Jubiläums der Jugendlichen stattfindet, einem der meist erwarteten Jubiläumsereignisse dieses Heiligen Jahres, zu dem sich über 80.000 Jugendliche aus Italien und verschiedenen Ländern der Welt angemeldet haben.

„Das erste Bild, das uns das Evangelium an diesem Sonntag bietet, kann auch gut den Gemütszustand von uns allen, von der Kirche und der ganzen Welt darstellen. Der Hirte, den der Herr seinem Volk geschenkt hat, Papst Franziskus, hat sein irdisches Leben beendet und uns verlassen. Die Trauer über seinen Weggang, das Gefühl der Traurigkeit, das uns überfällt, die Unruhe, die wir in unseren Herzen spüren, das Gefühl der Verwirrung: All das erleben wir wie die Apostel, die über den Tod des Herrn trauern“, beschrieb Kardinal Parolin die Trauer über den Tod von Papst Franziskus.

Die Sonntagsmesse wurde von Pietro Parolin gehalten (Bild: EPA/VATICAN MEDIA HANDOUT)
Die Sonntagsmesse wurde von Pietro Parolin gehalten

„Und doch sagt uns das Evangelium, dass der Herr gerade in diesen Momenten der Dunkelheit mit dem Licht der Auferstehung zu uns kommt, um unsere Herzen zu erleuchten“, fügte er hinzu. Daran hat uns Papst Franziskus seit seiner Wahl erinnert und es uns oft wiederholt, indem er die Freude des Evangeliums in den Mittelpunkt seines Pontifikats gestellt hat“, erklärte Parolin.

Viele Gläubige bei Rosenkranzgebet
Papst Franziskus war nach der großen Trauerzeremonie auf dem Petersplatz am Sonntagnachmittag im Rahmen einer privaten Zeremonie in der Marienkirche beigesetzt worden. „Mit seiner Ankunft in der Basilika Santa Maria Maggiore ist die letzte Reise unseres geliebten Heiligen Vaters Franziskus beendet“, so Kardinal Rolandas Makrickas, Erzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore, zu Beginn des Rosenkranzgebets am Samstagabend in der Marienkirche.

„Der Papst ging zwischen zwei Flügeln von Gläubigen hindurch, die ihm die letzte Ehre erwiesen und ihre ganze Zuneigung zum Ausdruck bringen wollten. In unseren Herzen bewahren wir die Erinnerung an sein fruchtbares Wirken in der Kirche und für die Kirche. Die Kirche, die er liebte und der er bis zu seinem letzten Atemzug diente“, betonte der Kardinal.

Viele Gläubige und Prälaten nahmen an dem Rosenkranzgebet auf dem Vorplatz der Basilika teil. Die Marienikone der „Salus Populi Romani“, vor der der Papst so oft gebetet hatte, wurde vor dem Eingang der Basilika aufgestellt.

Menschen stehen Schlange, um das Grab von Papst Franziskus in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, Italien, zu besuchen. (Bild: EPA/FABIO CIMAGLIA)
Menschen stehen Schlange, um das Grab von Papst Franziskus in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, Italien, zu besuchen.
Das schlichte Marmorgrab von Papst Franziskus in einem Seitenschiff der Kirche Santa Maria Maggiore (Bild: EPA/FABIO CIMAGLIA)
Das schlichte Marmorgrab von Papst Franziskus in einem Seitenschiff der Kirche Santa Maria Maggiore

Letzte Ruhestätte gewünscht
Papst Franziskus hatte sich nicht den Petersdom, sondern die päpstliche Basilika Santa Maria Maggiore als letzte Ruhestätte gewünscht. Der Argentinier hatte dort häufig vor der Ikone der Heiligen Jungfrau gebetet. Als Inschrift steht lediglich sein lateinischer Papst-Name „Franciscus“ auf dem Grab.

Franziskus ist erst das achte Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, dessen sterbliche Überreste in dieser Kirche beigesetzt werden, und der erste seit Clemens IX. im Jahr 1669. Seit 1903 waren bisher alle Päpste im prunkvollen Petersdom beigesetzt worden.

Papst-Attentäter Ali Agca will am Grab von Franziskus beten
Der Attentäter von Johannes Paul II., Mehmet Ali Agca, will am Grab von Papst Franziskus in der römischen Kirche Santa Maria Maggiore beten. Eine Teilnahme an der Beisetzung auf dem Petersplatz sagte der türkische Rechtsextremist ab, da er befürchtete, seine Anwesenheit könne als Störung oder Instrumentalisierung empfunden werden, wie sein italienischer Anwalt mitteilte.

Agca hatte 1981 auf Papst Johannes Paul II. geschossen und war zu lebenslanger Haft verurteilt worden, ehe er später amnestiert und in die Türkei ausgeliefert wurde. Seit 2010 lebt er auf freiem Fuß. Die Hintergründe des Attentats bleiben bis heute ungeklärt.

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