Die Verantwortlichen von Austria Klagenfurt haben angesichts der sportlichen Talfahrt in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga Trainer Peter Pacult mit sofortiger Wirkung freigestellt. Bereits am Montag werde Carsten Jancker das Training leiten, hieß es am Sonntag in einer Vereinsmitteilung. Einen Tag zuvor war die Austria nach einem 0:6-Debakel beim LASK auf den vorletzten Platz der Tabelle abgestürzt.
„Es war sehr schmerzvoll, den Entschluss zu fassen. Wir sind uns bewusst, dass Peter Pacult maßgeblich am Aufbau der Austria Klagenfurt beteiligt und in den zurückliegenden Jahren eine Galionsfigur des Vereins war. Leider ist es so, dass vergangene Erfolge in der Gegenwart nichts zählen“, erklärte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. „Es galt die aktuelle Situation zu bewerten, und es ist dem Trainer und der Mannschaft zuletzt nicht gelungen, nach Rückschlägen die passende Reaktion zu zeigen und sich zu wehren. Wir sind davon überzeugt, dass es einen frischen Impuls braucht und Carsten Jancker die Wende herbeiführen wird.“
Pacult war längstdienender Bundesliga-Trainer
Pacult war seit Dezember 2020 in Klagenfurt auf der Kommandobrücke – länger als jeder andere Trainer in Österreichs Oberhaus. Der 65-Jährige führte den Kärntner Traditionsklub aus der 2. Liga über die Relegation in die Bundesliga. Dort qualifizierte sich der Neuling im Frühjahr 2022 für die Meistergruppe und wiederholte diesen Erfolg auch in den beiden darauffolgenden Spielzeiten. Noch im vergangenen Dezember unterschrieb Pacult einen neuen Vertrag bis 2027.
Zuvor war der ehemalige ÖFB-Teamspieler unter anderem bei 1860 München, FC Kärnten, Dynamo Dresden, RB Leipzig und dem FAC engagiert gewesen. Seine erfolgreichste Zeit hatte er von 2006 bis 2011 als Rapid-Trainer. Mit den Hütteldorfern gewann er in der Saison 2007/08 die Meisterschaft.
Mit dem Einstieg von Investor Helmut Kaltenegger, der mit seiner Firma TGI als Hauptsponsor bei den Profis in Erscheinung tritt, mehrten sich die Gerüchte um eine baldige Ablöse des Wieners. Jancker war schon beim DSV Leoben Trainer, als Kaltenegger dort Geldgeber war. Für den Deutschen ist es der erste Job als Cheftrainer in der Bundesliga, bei Rapid war er vor gut zehn Jahren als Co-Trainer tätig.
Jancker hat „Respekt vor dieser Aufgabe“
Jancker, der schon länger in Österreich lebt, gewann in seiner aktiven Laufbahn mit dem FC Bayern München mehrere Titel, holte mit dem SK Rapid auch in Österreich die Meisterschaft und wurde Vize-Weltmeister mit Deutschland. Als Trainer feierte der einstige Mittelstürmer mit dem SV Horn sowie mit Leoben jeweils den Aufstieg in die zweite Liga. Ebenfalls neu im Profi-Stab ist Ex-ÖFB-Teamspieler Rolf Landerl, Chefcoach von Austria Klagenfurt II, der als zusätzlicher Co-Trainer aufrückt.
„Ich habe den nötigen Respekt vor dieser Aufgabe, freue mich aber auch riesig darauf und bin stolz, dass mir die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt in dieser herausfordernden Phase ihr Vertrauen schenken“, betonte der 50-jährige Jancker. „Für mich und meine Kollegen im Trainerteam geht es zunächst darum, den Burschen wieder das nötige Selbstvertrauen und den Glauben an die eigene Stärke zu vermitteln. Sie haben schon bewiesen, dass sie die Qualität haben. Es gilt, mit Leidenschaft und Mut aufzutreten.“
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