Volkstheater-Premiere

Richtig gscheit lachen mit „Romeo und Julia“

Köstliche Hassliebe: „Romeo“ Stefan Lasko und „Julia“ Julia Edtmeier

(Bild: © Marcel Urlaub // Volkstheater)

Das Volkstheater in den Bezirken zeigt in einer Kooperation mit dem „Bronski und Grünberg“-Theater eine durchgeknallt-geniale Version von William Shakespeares „Romeo und Julia“.

Die berühmteste Liebestragödie der Welt komplett neu aufzäumen, in Reimform pressen und aus „Romeo und Julia“ zwei in die Jahre gekommene faule Fratzen machen, die sich nicht ausstehen können, noch immer bei den Eltern wohnen und nicht ausziehen wollen: Kann das gut gehen? Ja, wenn das Regie- und Autorenduo Kaja Dymnicki und Alexander Pschill dahinter steckt. Sehr, sehr frei nach Shakespeare dient das Original als Gerüst, an dem sich eine völlig neue, in köstlichster Versform erzählte Geschichte aufspannt – die vor feinstem Geisteswitz nur so dahin sprudelt. Temporeich ist dabei ein Hilfsausdruck: Die Inszenierung jagt das hinreißende Ensemble geradezu punktgenau getimed über die aus zwei Balkonen bestehende Bühne.

Stefan Lasko, Julia Edtmeier

(Bild: © Marcel Urlaub // Volkstheater)

Agnes Hausmann in einer von mehreren Rollen  – hier als despotischer Fürst

(Bild: © Marcel Urlaub // Volkstheater)

Frau Capulet und Herr Montague: Alexander Jagsch (li.) und Doris Hindinger

(Bild: © Marcel Urlaub // Volkstheater)

Zum Brüllen komisch Alexander Jagsch als Beate Montague und Doris Hindinger als Renato Capulet, herrlich patschert „Romeo“ Stefan Lasko mit einer fantastisch fulminanten Nestroy-Preisträgerin Julia Edtmeier an seiner Seite. Und wie es Agnes Hausmann schafft in gleich drei Rollen, allen voran die des raffiniert angelegten „kickelnden“ despotischen Fürsten zu schlüpfen, ist noch einmal extra grandios. Fazit: Wer im wahrsten Sinn des Wortes gscheit lachen will, muss das gesehen haben.