Motorisierte „Ackergäule“ im Wert von Hunderttausenden Euro wurden im weiten Land Niederösterreich erbeutet. Ein vor Gericht gestellter Rumäne sieht sich als Opfer einer amourösen Betrugsaffäre.
Wegen schwerem gewerbsmäßigem Einbruchsdiebstahl im Rahmen einer kriminellen Vereinigung muss sich der angebliche Kopf der Bande in Graz vor Gericht verantworten. Der Wiener Topanwalt Mag. Constantin-Adrian Nitu ortet im wahrsten Sinne des Wortes einen pikanten Aspekt: „Das ist eine mehr als skurrile Wende. Denn die Vorwürfe beruhen einzig auf einer Aussage des einstigen Ex-Schwiegersohns meines Mandanten – und dahinter steckt offenbar mehr Herzschmerz als harte Fakten“, schildert der Verteidiger.
Vorwürfe erst Jahre später
Bereits 2019 und 2020 waren im südlichen Niederösterreich – in Wiener Neustadt sowie in Saubersdorf, das zur Gemeinde St. Egyden am Steinfeld gehört – hochpreisige Traktoren von Firmengeländen verschwunden. Einer der dreisten Coups wurde auch in Pirching an der Raab im Herzen der Steiermark verübt. Zwei Täter wurden durch hervorragende Ermittlungsarbeit der Kriminalisten gefasst und kassierten dafür jeweils zwei Jahre unbedingter Freiheitsstrafe. Der Name des jetzt angeklagten Rumänen damals fiel mit keinem Wort.
Mein Mandant wurde zuvor niemals belastet. Sein Name fiel weder in den Verhören noch wurde er vor Gericht erwähnt.
Topanwalt Mag. Constantin-Adrian Nitu
Erst jetzt, viele Jahre später, erhebt einer der Verurteilten plötzlich schwere Anschuldigungen: Der 57-Jährige sei der Kopf der Bande gewesen! Warum die späte Kehrtwende? Insider munkeln von verletzten Gefühlen. Denn die Tochter des Beschuldigten – Ex-Freundin des Belastungszeugen – soll in der Beziehung untreu gewesen sein. Nachdem er mit entsprechenden Geldforderungen an den Schwiegervater abgeblitzt war, folgte nun offenbar die späte Rache vor Gericht.
Der Prozess beginnt am 3. Juni
Der beschuldigte Rumäne selbst schweigt indes eisern zu den Vorwürfen. Was gegen ihn spricht – eine lange Liste an Vorstrafen: zwölf an der Zahl, und allesamt einschlägig. Bis zum Prozessbeginn am 3. Juni sitzt er in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Graz-Jakomini. Dort wird bereits heftig spekuliert: Geht es hier wirklich um gestohlene Traktoren im Gesamtwert von mehr als 200.000 oder bloß um ein gebrochenes Herz? Genau deswegen erklärt Jurist Nitu: „Mein Mandant wird sich nicht schuldig erklären.“
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