Leerstand im Lungau

„Krankenkasse lässt Immobilie komplett verfallen“

Was passiert mit der früheren GKK-Außenstelle in Tamsweg? Die Kasse lässt die Immobilie seit Jahren leer stehen.

(Bild: Roland Holitzky)

Seit der Fusion der Gebietskrankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) steht die frühere Außenstelle im Lungau in Salzburg leer. Einheimische wundern sich: „Das verursacht doch Kosten!“ Kritiker befürchten zudem, dass das Gebäude verfällt. Eine Nachnutzung ist unklar, es droht der Verkauf.

Früher war in dem Gebäude am Bröllsteig in Tamsweg die Gebietskrankenkasse Salzburg mit Zahngesundheitszentrum, Verwaltung und Chefarzt untergebracht. Auch Wohnungen waren im Haus. Mit der Kassenfusion vor fünf Jahren übersiedelte die Außenstelle dann ins örtliche Krankenhaus. Seither ist das Gebäude ungenutzt und mittlerweile ein unschöner Anblick mit Abgrenzungszaun und längst nicht mehr aktuellem Kassen-Logo.

„Es rottet vor sich hin und verursacht Kosten, die die ÖGK trotz Leerstandes tragen muss“, meint ein Einheimischer dazu kopfschüttelnd. Gerade in Zeiten eines maroden Kassenbudgets sei das mehr als unverantwortlich. Wenn das Haus noch länger leer steht, sei die Bausubstanz verloren, so seine Bedenken.

Bürgermeister will Leerstand auf Dauer verhindern
Der Tamsweger Bürgermeister Wolfgang Pfeifenberger (ÖVP) dazu: „Das Haus gehört der ÖGK. Wir haben darauf nur bedingt Einfluss.“ Ein Leerstand auf Dauer sei aber jedenfalls zu verhindern.

Von der Gesundheitskasse (ÖGK) in Wien heißt es: „Die betreffende Liegenschaft zählt zu den wenigen Objekten ohne aktive Nutzung.“ Die Zukunft inklusive möglicher Verwertungen sei derzeit in Prüfung.

Konzepte für Nachnutzung sind zu teuer
Das will der Salzburger ÖGK-Obmann Thom Kienberger verhindern. „Es handelt sich um eine Liegenschaft, die von den Salzburger Versicherten bezahlt wurde.“ Konzepte für die Zukunft, wie eine Mutter-Kind-Kureinrichtung, lagen am Tisch, landeten aber aus der Budgetnot heraus in der Schublade. Kienberger: „Sollte es zu einem Verkauf kommen, fordern wir eine Zweckwidmung für die Salzburger Versichertengemeinschaft.“