Surreal – der erste Eindruck, wenn man seine Schnitzereien betrachtet. Der besondere Stil, den der Künstler Michael Bübl in den Werken aufleben lässt, hat aber einen bitterernsten Hintergrund: Der grundlegende Ansporn für seine Fertigung der mageren, dünnen Holzfiguren sind die Leidenden der Konzentrationslager – samt Schicksalen seiner Vorfahren.
Einer von vielen seiner Vorfahren, die das NS-Regime in vielen Facetten geprägt hat, war der Onkel von Bübl, Franz Kalteis: „Er war bis zum Befreiungstag in Mauthausen interniert und gründete mit drei Häftlingen eine geheime Organisation. Zuvor hatte er noch in den Lastwagen-Werken in Wien Simmering Dutzende Menschen vor dem Erschießungstod gerettet.“
Jede seiner Holzfiguren ist einzigartig und drückt eine Geschichte aus, die verschiedene Facetten von Opfern darstellen soll: „In jeder Figur ist das erlittene Leid und die Macht des Täters enthalten und spürbar“, beschreibt der vormals langjährig in Wien tätige Schlossermeister.
Anerkennung – und auch Gedanken zum Kunst-Thema
Für seine Kunstwerke ist der Ernstbrunner, Bezirk Korneuburg, anlässlich des Gedenktages für die Märtyrer und Helden des Holocaust kürzlich durch ein lobendes Dankschreiben des Bundespräsidenten bestärkt worden. „In meinen Figuren und Skulpturen spürt man die Schwere des Lebens. Vor allem angesichts der derzeitigen Krisen in der Welt kann man Frieden nicht hoch genug bewerten.“
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