Mindestens 40 Tote
Iran: Israel steckt nicht hinter Hafen-Explosion
Die Zahl der Todesopfer nach der katastrophalen Explosion im Shahid Rajaee Hafen in der südiranischen Hormusgan Provinz am Samstag ist weiter gestiegen – sie liegt nun bei 40. Mehr als 1000 Menschen sollen zudem Verletzungen davongetragen haben. Sechs Personen werden seit 24 Stunden vermisst.
Das Fernsehen zeigte Aufnahmen einer hohen schwarz-orangenen Rauchwolke, die über dem Hafen aufstieg. Auf weiteren Aufnahmen waren ein Bürogebäude mit herausgesprengten Türen und Trümmern zu sehen. Medienberichten zufolge barsten Fensterscheiben in einem Umkreis von mehreren Kilometern. Laut Behörden wurde der Hafenbetrieb eingestellt.
Die Krankenhäuser in der Provinz seien mit der Behandlung der vielen zum Teil Schwerverletzten überfordert, es müssten daher viele Patienten in andere Städte verlegt werden, schildert die Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani. Die Einwohner der Provinz Hormusgan werden weiterhin aufgerufen, Blut für die Verletzten zu spenden.
„Ursache der Explosion waren Chemikalien in Containern“, erklärte ein Sprecher des Katastrophenschutzes der Nachrichtenagentur ILNA. Im Staatsfernsehen hieß es, unsachgemäßer Umgang mit brennbaren Materialien habe zur Explosion beigetragen. Ein Regierungssprecher meinte indes, wenngleich wohl Chemikalien explodiert seien, sei die genaue Ursache noch nicht ermittelt. Hinweise, dass der iranische Widersacher Israel verantwortlich ist, gab es nicht. Staatspräsident Masoud Pezeshkian ordnete eine Untersuchung an und schickte seinen Innenminister Eskandar Momeni zum Brandort.
Ermittlungen noch nicht abgeschlossen
In dem Hafen der südiranischen Stadt Bandar Abbas seien mehrere Container an den Kaianlagen explodiert, führte ein örtlicher Krisenmanager im Fernsehen aus. Es seien früher wiederholt Warnungen ausgesprochen und auf mögliche Gefahren hingewiesen worden. Ölanlagen seien nicht betroffen, teilte die staatliche Ölvertriebs- und Raffineriegesellschaft mit.
In den vergangenen Jahren hatte sich eine Reihe tödlicher Vorfälle in den iranischen Branchen für Energie und Industrie ereignet. Mehrere dieser Vorfälle wurden auf Fahrlässigkeit zurückgeführt, darunter Raffineriebrände und eine Explosion in einem Kohlebergwerk. Für andere Vorfälle hatte der Iran seinen Erzfeind Israel verantwortlich gemacht. Israel hatte Ziele im Iran im Zusammenhang mit dessen Atomprogramm angegriffen. Auch einen Vorfall an iranischen Gaspipelines im Februar 2024 hatte der Iran als israelischen Angriff bezeichnet.
Größter Containerhafen des Landes
Der betroffene Shahid Rajaee Hfen ist der größte Containerhafen des Landes und gehört zum Haupthafen von Bandar Abbas. Der Hafen liegt am Nordufer der Straße von Hormuz im Persischen Golf und gilt wegen seiner strategischen Lage als eine der wichtigsten Wirtschaftszonen des Landes. Dort werden mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels abgewickelt.
Die Hafenstadt am Persischen Golf ist eine der wichtigsten Wirtschaftszonen des Landes, in der mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels abgewickelt wird. Mit dem größten Containerterminal des Landes unterhält die Hafenstadt Seehandel mit 80 international bekannten Häfen und 21 Linienreedereien.
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