Der Politologe Peter Filzmaier sieht auch im pinken Bildungsminister Christoph Wiederkehr einen heimlichen Gewinner der Wien-Wahl und vermutet eine personelle Neuaufstellung der ÖVP.
Bürgermeister Michael Ludwig hat bei den Koalitionsoptionen alle Karten in der eigenen Hand. Sein politisches „Ass“ im Ärmel bleiben wohl weiterhin die Neos. „Es spricht wenig dagegen, dass die Koalition fortgesetzt wird“, ist sich auch Politologe Peter Filzmaier sicher.
Mahrers Zukunft ist offen
Eine Koalition mit der ÖVP, die vor der ersten Hochrechnung und nach den Trendprognosen hoch im Kurs stand, sei so gut wie ausgeschlossen. „Warum soll sich Ludwig einen Partner suchen, der vor Gericht stehen wird?“, meint Filzmaier mit Verweis auf die Anklage gegen ÖVP-Spitzenkandidat Karl Mahrer und die Unschuldsvermutung, die freilich auch für ihn gelte.
Auch aufgrund seines Alters (70) brauche es „viel Fantasie“, um zu glauben, dass Mahrer bei der nächsten Wahl in fünf Jahren wieder antreten werde. „Diesen Wechsel wird es so wohl geben“, meint Filzmaier. Ob zeitnah oder im Laufe der nächsten Regierungsperiode in der Bundeshauptstadt werde man wohl bald wissen.
„Wiederkehrs Plan ging auf!“
„Das wahre Problem der ÖVP ist, dass sie bei der Koalitionsbildung nun bestenfalls zweite Wahl ist. Beim Wahlziel, der Regierungsbeteiligung, wird sich die ÖVP nun schwertun“, meint der Politologe. Generelle Gewinner des Wahlergebnisses seien die NEOS.
Ihre Wähler hätten klar gezeigt, dass sie es goutieren, wenn regiert wird: „Christoph Wiederkehrs Plan ist voll aufgegangen. Er wollte unbedingt Bildungsminister werden und hat die Partei in der Bundeshauptstadt dennoch so übergeben, dass nun ein Plus herausschaut.“
SPÖ holte zuletzt noch auf
Das vorläufige Endergebnis sei laut Filzmaier zudem im „Bereich der jüngsten Umfragen“ gewesen. Bemerkenswert sei aber, dass die SPÖ insbesondere im Vergleich zu Umfragen im Jahr 2023, wo man bei 35 Prozent lag, deutlich dazugewinnen konnte.
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