Alles beim Alten. Dass Michael Ludwig die Wiener Wahl gewinnen würde, war in Stein gemeißelt. Gewünscht hat er sich weiterhin den „4-er“ vorne. Die 40-Prozent-Schwelle wie vor fünf Jahren wieder zu überspringen, das ist sich (jedenfalls vor der Auszählung aller Wahlkarten, die erst heute abgeschlossen wird) knapp nicht ausgegangen. Die FPÖ, die 2020 im Ibiza- und Strache-Absturz-Jahr auf ein verheerendes einstelliges Ergebnis abgestürzt war, erreichte diesmal ein, wie FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz bestätigte, „normales“ Ergebnis. Mehr aber auch nicht. Platz 1 wie im Bund oder in der Steiermark – in weiter Ferne! Die Blauen erreichten etwa halb so viele Wähler wie die SPÖ. Die wird also weiter Wien regieren. Und „Brautwerber“ Michael Ludwig hat die komfortable Wahl zwischen drei „Bräuten“: Der ÖVP, die auf ein historisches, einstelliges Tief plumpste und wohl rasch ihren Chef wechseln wird, die Grünen, die unerwartet ihr gutes 2020-er-Ergebnis halten konnten und vor allem die Neos, die fast so viel dazu gewannen wie die SPÖ verlor. Alle Zeichen stehen nun auf Fortsetzung von Rot-Pink. Und so lautet die Schlagzeile in der „Krone“ heute: „In Wien bleibt alles beim Alten“. Wobei das gar keine Anspielung auf Michael Ludwigs gar nicht so hohes Alter sein soll!
Neue Chance. Michael Ludwig und Herbert Kickl hat es Österreich zu verdanken, dass nun voraussichtlich fast zweieinhalb Jahre lang keine größeren Wahlen in Österreich stattfinden. Denn planmäßig stehen die nächsten Landtagswahlen erst im Herbst des übernächsten Jahres in Tirol und Oberösterreich auf dem Plan. Im kommenden Jahr sind lediglich die Grazer dran zu entscheiden, ob sie weiterhin von einer Kommunistin regiert werden wollen. Was haben nun Kickl und Ludwig mit dieser langen Pause zu tun? Der Wiener SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig entschied sich im Jänner, als er davon ausgehen konnte, dass im April eine böse blau-schwarze Bundesregierung amtieren würde, auf die Vorverlegung der Wiener Wahlen vom Herbst auf das Frühjahr. In der Erwartung, sich, seine Partei, seine Stadt als Bastion gegen Kanzler Kickl positionieren zu können. Es kam, wie wir wissen, ganz anders. Das Match konnte nicht mehr Wien gegen den Bund heißen - wo nun kein Blauer, sondern ein Schwarzer mit Unterstützung von Rot und Pink regiert. In einer Regierung gar nicht zuletzt von Ludwigs Gnaden. Was bedeutet das Wiener Ergebnis für den Bund? Dass dort mit ruhiger Hand weitergearbeitet werden könnte. In der „Krone“-Frage des Tages am Samstag wollten wir von den Lesern und Usern wissen, ob nun durch die lange Wahlpause Zeit für echte Reformen sei. Ja, sagten da 84 Prozent. Eine echte Chance: Jetzt gilt es im Bund, die Wahlpause zu nützen. Sonst ist sie weit schneller zu Ende, als man heute glaubt. Und Kickl hat eine neue Chance.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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