Nachdem Russland es bereits zugegeben hatte, hat nun auch Nordkorea bestätigt, dass es Soldaten in den Krieg gegen die Ukraine entsandt hatte. Diktator Kim Jong-un habe höchstpersönlich den Befehl dazu gegeben – und man sagte Moskau auch für die Zukunft Unterstützung zu, hieß es aus Nordkorea.
Am Samstag Russland erstmals eingeräumt, an der Grenze zur Ukraine auch nordkoreanische Soldaten eingesetzt zu haben. Und zwar für den Kampf zur Rückeroberung seines Gebiets Kursk. Die Soldaten aus Nordkorea hätten einen bedeutenden Beitrag geleistet bei der „Befreiung“ der Region von ukrainischen Soldaten, hatte der Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, in einer Videoschaltung mit Präsident Wladimir Putin gesagt.
Demonstration von „Allianz und Brüderlichkeit“
„Diejenigen, die für Gerechtigkeit gekämpft haben, sind alle Helden und Vertreter der Ehre des Mutterlandes“, erklärte Kim daraufhin der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Nordkorea und Russland hätten in Kursk ihre „Allianz und Brüderlichkeit“ demonstriert, erklärte das Militär. Diese „durch Blut bewiesene Freundschaft“ werde erheblich dazu beitragen, die Beziehungen „in jeder Hinsicht“ auszubauen. Nordkorea werde die russische Armee erneut unterstützen, hieß es weiter.
Fast jeder zehnte von Kims Soldaten wurde getötet
KCNA äußerte sich nicht dazu, was mit den nordkoreanischen Truppen nach dem Ende ihrer Mission in Kursk geschehen würde und ob sie in ihre Heimat zurückkehren könnten. Wie der Sender BBC in Berufung auf westliche Regierungsvertreter berichtet, seien innerhalb von drei Monaten mindestens 1000 der 11.000 aus Nordkorea entsandten Soldaten getötet worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Nordkorea immer wieder vorgeworfen, Russland nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Personal zu helfen. Offiziell bestätigt hatten das bisher weder Russland noch Nordkorea. Die Beteiligung der Soldaten aus Nordkorea an dem russischen Krieg gegen die Ukraine gilt als Verstoß gegen internationales Recht.
Dagegen betonte Gerassimow, der Kampfeinsatz stehe im Einklang mit dem Vertrag über eine strategische Partnerschaft beider Länder. In dem Abkommen gibt es auch einen Passus zum gegenseitigen militärischen Beistand, sollte einer der beiden Staaten angegriffen werden. Ein öffentlich bekanntes Beistandsgesuch Russlands an Nordkorea gibt es aber nicht. Außerdem hat Russland die Ukraine angegriffen.
Washington fordert Abzug der Nordkoreaner
Die USA zeigten sich über Nordkoreas Eingeständnis der direkten Beteiligung an Russlands Krieg gegen die Ukraine besorgt. „Wir sind weiterhin besorgt über die direkte Beteiligung (Nordkoreas) am Krieg. Nordkoreas Militäreinsatz in Russland und jegliche Unterstützung der Russischen Föderation für Nordkorea im Gegenzug müssen beendet werden“, schrieb ein Sprecher des Außenministeriums in einer E-Mail.
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