Besucher stoppen Täter
Todesfahrt in Vancouver: Jüngstes Opfer war erst 5
Nach der Todesfahrt in der kanadischen Stadt Vancouver ist gegen den 30-jährigen Fahrer Anklage wegen achtfachen Mordes zweiten Grades erhoben worden. Bei der Wahnsinnstat wurden auch Dutzende Menschen teils schwer verletzt – das jüngste Todesopfer war erst fünf Jahre alt.
Gegen 20 Uhr hatte ein schwarzer Audi SUV auf dem Lapu Lapu Festivals eine Absperrung durchbrochen und war in eine Menschenmenge gerast. Zuvor hatte der philippinisch-amerikanischer Rapper und Gründungsmitglied der Black Eyed Peas, Apl.de.ap, gerade sein Konzert beendet, wie die „New York Times“ berichtete. Sein Auftritt war der Hauptakt der Veranstaltung, die von der philippinischen Gemeinde in Vancouver organisiert wurde.
Weitere Todesopfer befürchtet
Premierminister Mark Carney erklärte, dass bei dem „Auto-Ramm-Angriff“ elf Menschen starben, die Todesopfer seien im Alter zwischen fünf und 65 Jahren alt gewesen. Nicht alle Opfer hätten bisher identifiziert werden können. Dutzende weitere Personen wurden verletzt, ergänzte Interimschef der Polizei von Vancouver, Steve Rai. Einige davon so schwer, sodass es wohl noch weitere Todesopfer geben werde.
Dieses Video soll den Verdächtigen zeigen, der von Sicherheitskräften und Festivalbesuchern eingekesselt ist:
Festivalbesucher verhinderten Flucht des Verdächtigen
Der 30-jährige Angreifer Kai-Ji Adam Lo habe versucht, zu fliehen – er sei von Festivalbesuchern allerdings daran gehindert worden. Der Verdächtige wurde wegen achtfachen Mordes zweiten Grades angeklagt. Weitere Anklagen seien zu erwarten, ließen die Behörden wissen.
Von einem Terroranschlag geht die Polizei nicht aus. Das Sicherheitskonzept von Vancouver soll nun grundlegend überprüft werden. Dabei sollten unter anderem „Barrieren, Verkehrssicherheit und Sicherheitschecks“ unter die Lupe genommen werden, sagte Bürgermeister Ken Sim am Sonntag. „Unsere oberste Priorität ist und wird immer der Schutz der Bewohner von Vancouver sein.“
Keine Hinweise auf mögliche, spezifische Gefährdung im Vorfeld
Sowohl die Polizei als auch Einrichtungen für psychische Gesundheit in der Stadt hatten nach offiziellen Angaben in der Vergangenheit schon mehrfach mit dem mutmaßlichen Täter zu tun gehabt. Seiner Einschätzung nach war das Sicherheitskonzept für das Straßenfest angemessen, sagte Vize-Polizeichef Steve Rai. Es sei immer eine familienfreundliche Veranstaltung gewesen und es habe auch diesmal keine Hinweise gegeben, die anderes vermuten lassen hätten. „Wir wollen nicht bei jeder Veranstaltung in Vancouver die Menschen in einen Käfig sperren.“
Am Montag wird in Kanada ein neues Parlament gewählt. Premierminister Carney, der für die Liberale Partei antritt, wollte am Sonntagabend (Ortszeit) nach Vancouver kommen. Der Spitzenkandidat der kleineren New Democratic Party, Jagmeet Singh, kündigte an, an einer Gedenkveranstaltung teilnehmen zu wollen. Er hatte das Straßenfest nach eigenen Angaben nur Minuten vor der Bluttat verlassen.
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