Personelle Rochade

Mahrer muss gehen: Figl wird neuer Wiener ÖVP-Chef

Es hatte sich bereits abgezeichnet: Der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer muss nach dem enttäuschenden Wahlergebnis seinen Hut nehmen. Nachfolger wird laut Informationen der „Krone“ aber nicht etwa ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti oder Daniel Resch, Bezirksvorsteher im 19. Gemeindebezirk, sondern Markus Figl.

Es ist der erwartbare Paukenschlag in der Wiener Stadtpolitik: ÖVP-Chef Karl Mahrer muss nach den herben Verlusten und dem enttäuschenden fünften Platz bei der Wiener Gemeinderatswahl seinen Hut nehmen. Wie der „Krone“ aus der Wiener Stadtpartei bestätigt wurde, wurde auch schon Mahrers Nachfolge geregelt. Markus Figl, bislang ÖVP-Vorsteher im 1. Gemeindebezirk, soll das Ruder übernehmen. Am Nachmittag soll der Beschluss in den schwarzen Gremien fixiert werden. 

Großneffe des legendären Leopold Figl
Seit fast zehn Jahren steht Figl dem 1. Bezirk für die ÖVP vor. Figl (Jahrgang 1973) ist der Großneffe des Ex-Bundeskanzlers Leopold Figl. Er war bekanntlich von 1945 bis 1953 Österreichs Kanzler und unterzeichnete als Außenminister auch den Staatsvertrag.

Im Vorfeld wurden auch der ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti (er kommt aus der Wiener Stadtpolitik) und Daniel Resch, Bezirksvorsteher in Döbling für den Posten gehandelt. Marchetti dürfte Parteichef Christian Stocker aber bereits bei der Übernahme des Amtes als Generalsekretär zugesagt haben, im nunmehr eingetretenen Fall der Fälle nicht nach Wien (zurück-) zu wechseln.

Resch galt daher für viele als Favorit und fiel im Wiener Wahlkampf auch durch ein Instagram-Video mit dem jungen ÖVP-Altkanzler Sebastian Kurz (siehe oben) auf. „Er gilt als Verbinder und würde die Chance auf eine Regierungsbeteiligung wahren“, hieß es aus ÖVP-Kreisen. Aus Wirtschaftskreisen hört man, dass Figl eine klare Ansage für die Oppositionsrolle sei. Dennoch fiel die Wahl nun auf Markus Figl.  Die Präsidiumssitzung der ÖVP Wien am Montagnachmittag dürfte spannend werden.