Neues Zentrum geplant

Das verbessert sich bald für Kärntens Freiwillige

Kärnten
28.04.2025 18:45

Fehlende Wertschätzung, rechtliche Hürden, zu viel Bürokratie: Wer sich freiwillig engagiert, hat mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen. Hilfe soll es künftig im Freiwilligen-Zentrum Kärnten geben.

„Selbstverständlichkeit gegenüber Freiwilligen-Arbeit ist ein Krebsschaden unserer Gesellschaft“, hält Landesrat Daniel Fellner mahnend fest. Mangelnde Wertschätzung ist eines von vielen Themen, mit denen sich Ehrenamtliche herumärgern müssen. Fragen der Haftung, Versicherung und rund ums Finanzrecht sind weitere Probleme, die die Kärntner SPÖ dazu veranlasst haben, das Thema Freiwilligkeit in Angriff zu nehmen: „Jede GmbH hat mehr Haftungssicherheit, als ein Vereinsfunktionär – da muss auch das Bundesgesetz geändert werden“, so Fellner, der gemeinsam mit seinen Parteikollegen Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrätin Beate Prettner und Klubobmann Herwig Seiser nach einer zweitägigen Klubklausur im Stift St. Georgen am Längsee die Pläne für ein neues Freiwilligen-Zentrum in Kärnten präsentierte.

Der durchschnittliche Kärntner ist nicht in einem, sondern gleich in 1,59 Vereinen freiwillig tätig – so kommen 159 Prozent Freiwilligkeit zusammen. (Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)
Der durchschnittliche Kärntner ist nicht in einem, sondern gleich in 1,59 Vereinen freiwillig tätig – so kommen 159 Prozent Freiwilligkeit zusammen.

35 Millionen Stunden werden jährlich in Kärnten freiwillig von etwa 139.000 Ehrenamtlichen geleistet: „Das ist Arbeit, die nicht nur unbezahlt, sondern vor allem unbezahlbar ist“, bedankt sich auch LH Peter Kaiser bei den engagierten Kärntnerinnen und Kärntnern. „Wir wollen die Rahmenbedingungen kontinuierlich verbessern, das ist ein Prozess.“ Für diese Menschen und Vereine soll ein neues Freiwilligen-Zentrum künftig Ansprechpartner sein.

Besonders in den Bereichen Sport, Soziales und Gesundheit, Kultur und in den Einsatzorganisationen geht ohne das Ehrenamt gar nichts. (Bild: Jennifer Kapellari)
Besonders in den Bereichen Sport, Soziales und Gesundheit, Kultur und in den Einsatzorganisationen geht ohne das Ehrenamt gar nichts.

Freiwilligen-Zentrum als Unterstützungsstelle
Aktuell arbeitet bereits eine Juristin für das neue Zentrum, angesiedelt in der Abteilung für Katastrophenschutz, falls notwendig sollen aber weitere Mitarbeiter aufgenommen werden, die sich künftig um die Anliegen der Ehrenamtlichen in Kärnten kümmern sollen: „Der Fokus liegt vorerst auf drei Themen: Mehr Sichtbarkeit, die wir mithilfe einer Kampagne erreichen wollen, mehr Sicherheit in Form von Versicherungs- und Haftungsschutz und mehr Freude, die wir erreichen wollen, indem wir attraktive Benefits anbieten“, kündigt Fellner an. Auch sollen auf der Plattform mehr Menschen angesprochen werden, sich freiwillig zu engagieren: „49 Prozent jener Menschen, die kein Ehrenamt ausüben, geben als Motiv dafür an, noch nie gefragt worden zu sein“, unterstreicht Klubobmann Herwig Seiser.

Erreichbar wird das Freiwilligen-Zentrum innerhalb der nächsten Wochen über eine Homepage sein, wie genau die Struktur aussehen soll, wird noch erarbeitet. Für das laufende Jahr sind für das Projekt 100.000 Euro vorgesehen: „Entsprechende und unterstützende Anträge wird es im Landtag geben, aber auch das Freiwilligengesetz auf Bundesebene muss evaluiert werden“, will Seiser auch auf politischer Ebene das Ehrenamt in den Fokus rücken.

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