Täglicher Beschuss
Tote bei US-Angriff auf Flüchtlingslager im Jemen
Bei US-Luftangriffen auf ein Flüchtlingslager im Jemen sind mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die Houthi-Miliz am Montag mit. 47 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Das US-Militär bestätigte die Angriffe zunächst nicht.
Die Leichen seien unter Trümmern einer Einrichtung für afrikanische Migrantinnen und Migranten in Saada geborgen worden, berichtete ein Houthi-Sender. Saada ist eine Hochburg der Miliz, die auch schon früher Ziel von US-Angriffen war. Nach Angaben des jemenitischen Innenministeriums waren zum Zeitpunkt der Luftangriffe 115 Migrantinnen und Migranten in der Haftanstalt untergebracht.
Mindestens 68 von ihnen kamen ums Leben, 47 weitere wurden verletzt. Retterinnen und Retter haben laut Houthi-Angaben Schwierigkeiten, die Opfer unter Trümmern zu erreichen. Das Haus, das vom Roten Kreuz und von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) beaufsichtigt wird, sei völlig zerstört worden.
Mehr als 800 Ziele angegriffen
Das US-Militär hatte Mitte März einen massiven Militäreinsatz im Jemen begonnen, um die Angriffe der pro-iranischen Houthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. US-Präsident Donald Trump hat mit „vollständiger“ Vernichtung gedroht. Seitdem nimmt die US-Armee fast täglich Gebiete im Jemen unter Beschuss, die von der Miliz kontrolliert werden. Nach eigenen Angaben wurden inzwischen mehr als 800 Ziele angegriffen, „Hunderte Houthi-Kämpfer“ und Anführer getötet.
Das Risiko für Zivilpersonen werde „auf ein Minimum gesenkt“, teilte das US-Zentralkommando Centcom in der Nacht auf Montag mit. Die Houthi sind mit der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon verbündet. Sie richten sich gegen die USA und Israel. Bei den Angriffen auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie auf Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen handelt es sich nach eigenen Angaben um „Solidarität mit den Palästinensern“.
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