Ab Mai bietet das Reha-Zentrum Bad Tatzmannsdorf psychokardiologische Rehabilitation an – ein ganzheitlicher Ansatz, der Betroffenen neue Wege zurück in den Alltag eröffnet
Herz und Seele – zwei Organe, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, sind auf den zweiten Blick eng miteinander verwoben. Wer an einer schweren Herzerkrankung leidet, trägt oft nicht nur körperliche, sondern auch seelische Narben davon. Angst, Überforderung oder depressive Verstimmungen zählen zu den häufigen psychischen Folgen. Genau hier setzt die psychokardiologische Rehabilitation an – ein spezielles Therapieangebot, das nun auch im Burgenland verfügbar ist.
Oft unterschätzt: posttraumatische Belastungsstörung nach Herzinfarkt
Ab Mai wird in Bad Tatzmannsdorf eine umfassende stationäre Rehabilitation für Menschen mit Herzerkrankungen und gleichzeitiger psychischer Belastung an. „Herzinfarkte, Herzoperationen oder der Einsatz eines Kunstherzens stellen massive Einschnitte dar, die viele Patienten traumatisch erleben“, erklärt Dr. Monika Mustak-Blagusz, Chefärztin der Pensionsversicherung. „Diese Erlebnisse können Ängste und Vermeidungsverhalten auslösen und die Rückkehr in den Alltag deutlich erschweren.“
Herzerkrankungen sind für die Betroffenen oft mit psychischen Beschwerden verbunden. Daher ist es wichtig, gezielt auf Bedürfnisse einzugehen.
Prim. Dr. Jeanette Strametz-Juranek, Ärztliche Leiterin
Im Unterschied zur klassischen kardiologischen Reha, die vorwiegend auf körperliche Genesung fokussiert, liegt bei der psychokardiologischen Behandlung ein Schwerpunkt auf der seelischen Stabilisierung. Neben medizinischen und physiotherapeutischen Maßnahmen beinhaltet das Programm psychologische Einzel- und Gruppentherapien, Stress- und Krankheitsbewältigungstrainings sowie Methoden zur Entspannung und Achtsamkeit.
Frauen erleben Herzkrankheiten anders als Männer
Besonderes Augenmerk wird auf Gendermedizin gelegt. Die Angebote berücksichtigen gezielt geschlechtsspezifische Unterschiede – ein Aspekt, der in der Medizin zunehmend an Bedeutung gewinnt. „Frauen erleben Herzkrankheiten oft anders als Männer, sowohl körperlich als auch psychisch. Diese Unterschiede fließen bei uns gezielt in Diagnostik und Therapie ein“, betont die Ärztliche Leiterin Dr. Jeanette Strametz-Juranek.
in zwei Abschnitten: Rehabilitation dauert sechs Wochen
Die Reha ist auf sechs Wochen angelegt – vier Wochen im ersten Abschnitt, zwei Wochen zur Nachbetreuung. Die bisherigen Erfahrungen belegen die Wirksamkeit des Konzepts: Eine begleitende Studie zeigt, dass Patienten nach dem Aufenthalt deutlich weniger unter herzbezogenen Ängsten und psychischen Belastungen litten. Ein Erfolg, der auch sechs Monate später in Befragungen bestätigt werden konnte.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.