In Kanada können seit Montagmorgen ungefähr 29 Millionen Menschen ihr neues Parlament wählen. Neufundland im Osten des großen Landes, das sechs Zeitzonen hat, machte den Anfang. In Umfragen deutete sich ein enges Rennen zwischen den regierenden Liberalen und den oppositionellen Konservativen an.
Lange Zeit lagen die Konservativen mit Spitzenkandidat Pierre Poilievre (45) vorne, dann sorgten die aggressive Zollpolitik und Annexionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump für überraschenden Aufwind bei den Liberalen unter Ministerpräsident Mark Carney (60). Zentrale Themen im Wahlkampf waren außerdem der starke Anstieg der Lebenshaltungskosten, steigende Mieten, der Zugang zu bezahlbarem Wohneigentum, Gesundheitsfürsorge und Migration.
Beide große Parteien streben mindestens 172 Sitze an, was der absoluten Mehrheit im Parlament in Ottawa entspricht. Insgesamt werden 343 Sitze vergeben. Die Abgeordnete werden nach dem Mehrheitswahlrecht direkt in den Wahlkreisen gewählt. Kleinere Parteien, die antreten, sind die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die Grünen sowie die Regionalpartei Bloc Québécois.
Ergebnis wohl in der Nacht
Die Liberale Partei regiert Kanada derzeit mit einer Minderheitsregierung, bis vor kurzem unter der Führung von Justin Trudeau. Angesichts schwacher Wirtschaftsdaten und steigender Preise hatte er Anfang des Jahres seinen Rückzug angekündigt und den Parteivorsitz sowie das Amt des Premierministers an Carney abgegeben. Dieser rief daraufhin Neuwahlen aus und kam damit einem erwarteten Misstrauensvotum zuvor.
Ursprünglich hätten die Wahlen spätestens im Herbst abgehalten werden müssen. Mit ersten Ergebnissen wird in der Nacht auf Dienstag (MESZ) gerechnet. Mehr als sieben Millionen Kanadierinnen und Kanadier haben ihre Stimme bereits im Vorhinein abgegeben.
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