Global2000 nahm verschiedenste Weine aus Österreich unter die Lupe und untersuchte diese nach Rückständen.
Nicht nur – wie berichtet – im Trink- und Mineralwasser findet sich die sogenannte Ewigkeits-Chemikalie TFA (Trifluoracetat), sondern auch – nicht völlig überraschend – im Wein. Das hat eine aktuelle Studie der Umweltschutzorganisation Global2000 ergeben. Insgesamt 39 Weine waren dabei unter die Lupe genommen worden – darunter auch zwölf aus dem Burgenland. Das Ergebnis fiel durchwachsen aus.
Viel TFA in jungen Tropfen
Während bei alten Weinen wenig bis gar kein TFA festgestellt werden konnte, war die Konzentration bei jüngeren Tropfen teilweise sehr hoch. So wies ein burgenländischer Eiswein aus 1988 lediglich 13 Mikrogramm pro Liter (µg/l), auf, bei einem Welschriesling von 1992 konnte überhaupt keine Belastung nachgewiesen werden.
Ein Rotwein-Cuvee von 2015 hingegen beinhaltete bereits 40 µg/l, ein anderer Rotwein-Cuvee von 2022 sogar 140 µg/l. Den traurigen Spitzenwert in der Untersuchung erreichte ein Gemischter Satz aus Wien von 2023 mit 320 µg/l. Die genauen Regionen gab die Umweltschutzorganisation nicht bekannt.
TFA lässt sich in diesen Weinen erst ab 1988 nachweisen, ab 2010 steigt die Konzentration massiv an.
Helmut Burtscher-Schaden, Umwelt-Chemiker von Global2000
Beunruhigende Ergebnisse
Für Pestizidabbauprodukte mit fortpflanzungsgefährdenden Eigenschaften wie TFA gilt seit den 1990er-Jahren ein EU-weit einheitlicher Grenzwert von 100 Nanogramm pro Liter im Grund- und Trinkwasser – die nun untersuchten Weine liegen deutlich darüber. „Unsere Ergebnisse sind beunruhigend. Wir nehmen wahrscheinlich wesentlich mehr TFA über die Nahrung auf als bisher angenommen“, so Burtscher-Schaden. Bei einer Studie der EU-Kommission aus dem Jahr 2017 lag der Mittelwert bei Wein noch bei 50 µg/l.
Voraussichtlich Mitte Mai werden die EU-Staaten über einen Vorschlag der EU-Kommission für ein Verbot des PFAS-Pestizids Flutolanil abstimmen, da dieses nachweislich TFA in die Umwelt freisetzt.Konventionelle Weine enthielten PestizideAnalysiert worden war auch, wie viele Pestizide sich in den untersuchten Tropfen befanden.
Kaum Pestizide in Bio-Weinen
Bio-Weine schnitten dabei deutlich besser ab als konventionelle. Lediglich in einem Bio-Zweigelt wurde ein Pestizid nachgewiesen, bei einee konventionellen Rotwein-Cuvée waren es hingegen acht. Insgesamt waren 18 Pestizide nachweisbar.
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