Blaue und Grüne einer Meinung – das kommt höchstens alle paar Jahre einmal vor. Aber am Sonntagabend gelangten Vertreter der Blauen wie der Grünen im TV-Wahlstudio von „Krone“ und PULS 24 im Rathaus der Bundeshauptstadt überraschend zur selben Einschätzung: „Die Wiener wählten Veränderung.“ Aha.
Dem wäre so manches, um nicht zu sagen: fast alles entgegenzusetzen.
Ja, es stimmt schon, die FPÖ hat sich gegenüber ihrem Katastrophenjahr 2020 bei dieser Gemeinderatswahl am Sonntag beinahe verdreifacht. Sie hat dabei aber dennoch kaum mehr als die Hälfte der Stimmen der SPÖ erzielt. Und wenn nun die Grünen auf hohem Niveau annähernd stabil bleiben – dann lässt sich daraus auch nicht gerade ein dringender Wunsch nach Veränderung ablesen.
In Wahrheit sind die Wiener einerseits eindeutig mehrheitlich links-liberal, andererseits eindeutig konservativ – was ihr Wahlverhalten betrifft.
Denn sie stimmten letztlich fast gleich ab wie vor fünf Jahren. Rechnet man die Stimmen der Lager zusammen, dann hat sich zwischen 2020 und 2025 so gut wie nichts verändert – nur innerhalb der Lager kam es zu Verschiebungen. Bei beiden Wahlgängen erreichte das rot-grün-liberale Lager etwa zwei Drittel, das konservativ-freiheitliche das dritte Drittel.
Nein, die Wähler wollten an diesem Sonntag alles andere als Veränderung. Sie wollen Stabilität. Wohl ein Urwunsch der Menschen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.