Carsten Jancker hatte vor seinem „Debüt“ als Klagenfurt-Trainer eine lange Nacht! Der Champions-League-Sieger von 2001 versprühte bei der ersten Einheit viel Positivität, beeindruckte mit einer Eigenschaft, will „die hängenden Köpfe“ jetzt aufrichten und mit neuer Herangehensweise die Violetten vor dem Abstieg retten.
Noch am Montag-Vormittag hatte sich Peter Pacult von der Mannschaft in der Kabine verabschiedet. Am Nachmittag wehte dann ein frischer Wind in Waidmannsdorf. Denn Neo-Trainer Carsten Jancker – der bis Saisonende signierte – leitete seine erste Einheit für die Violetten.
„Habt Spaß am Fußball“ waren seine ersten Worte, die er am Feld an seine neuen Schützlinge richtete. Und diese Positivität versuchte der 50-Jährige gleich seinen Spielern zu vermitteln:
Kannte schon alle Spitznamen
So führte Jancker jede Menge Einzelgespräche und motivierte durchgehend mit lautstarken Ansagen – ein völlig neuer und für die Akteure sogar ungewohnter, aber wohl dringend benötigter Stil. „Das ist mein Coaching. Wenn jemand etwas gut macht, kriegt er das von mir zu hören – aber auch, wenn was nicht klappt“, erklärt Jancker, der erstaunlicherweise schon jeden Spitznamen der Klagenfurter kannte: Ob Jari, Wuschi, Solo, Nici oder Makis – als wäre der Deutsche schon ewig da. „Ich hatte dafür auch die ganze Nacht gebüffelt. Einmal habe ich Jonas Kühn aber Fabi genannt“, grinste der einstige Weltklasse-Stürmer.
Die aus der Zeit gefallenen, eisernen Pacult-Methoden – die Spieler wussten am Vortag nicht einmal, wann das nächste Training steigt – hatten sich am Ende schon negativ ausgewirkt. Nun soll Jancker die Verkrampfung lösen – für den Abstiegskampf essenziell.
Erstmals Videoanalysen
„Die Jungs haben hängende Köpfe – aber wir drücken den Reset-Knopf. Es ist eine schwierige, aber aufregende Aufgabe. Wir als Trainerteam müssen einen Ort schaffen, an dem sich alle wohlfühlen!“ Und an dem es nun auch erstmals Video-Analysen gibt. „Sowohl vom Gegner als auch von uns – klar. Ich habe zwar ein Hotelzimmer hier, aber mein Wohnort ist jetzt das Stadion. Es geht nur über die Arbeit“, betont der 33-fache Ex-Teamspieler mit der beeindruckenden Vita: Der Champions-League-Titel 2001 und vier Meisterteller mit den Bayern sind dabei freilich herausragend.
Trapattoni, Hitzfeld. . .
Wie viel des Bayern-Siegergens er nun den Violetten einimpfen kann? „Ich ließ nicht mal meine Töchter gewinnen, als sie vier, fünf Jahre alt waren – und am Freitag gegen den GAK will ich auch siegen!“, betont Jancker, der sich Ottmar Hitzfeld oder Giovanni Trapattoni als Lehrmeister hernimmt. „Ich habe mir von allen etwas abgeschaut, aber gehe meinen eigenen Weg. Trap etwa war imposant. Er hat wahrscheinlich mehr als 1000 Spieler trainiert – und kennt immer noch jeden einzelnen Vornamen!“
Zwei Wackelkandidaten
Info am Rande: Bennetts (Wade) fällt länger aus, Toshevski (Knie) und Salifou (Muskel) wackeln gewaltig für Freitag! Die Amateure werden künftig von Guido Frank trainiert – weil Rolf Landerl nun als „Co“ bei der Ersten mitwirkt.
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