An ihrem Geburtstag

Niger: Lebenszeichen von entführter Wienerin (74)

Von der seit Mitte Jänner im Niger entführten Wienerin Eva G. gibt es das erste Lebenszeichen: Ein Foto von der 74-Jährigen wurde am 29. April – ihrem Geburtstag – veröffentlicht. Die verschleppte engagierte Kulturvermittlerin dürfte laut Medienberichten wohlauf sein und in Mali festgehalten werden. 

Die Wienerin soll sich mit einer Schweizerin in Gefangenschaft befinden. Die 67-jährige Claudia A. wurde am 13. April entführt. Beide Frauen wurden in der Nacht aus ihren Häusern verschleppt. Die Drahtzieher der Entführung sind Terroristen der Terrororganisation Islamischen Staat in der Größeren Sahara (ISGS).

Dieses Foto ist das erste Lebenszeichen der Wienerin seit ihrer Entführung.

(Bild: airinfoagadez.com)

Österreicherin mehr als 100 Tage in Gefangenschaft
Die Wienerin soll über mehrere Mittelsmänner verschleppt worden sein, um die Spuren zu verwischen, wie die Nachrichtenplattform „Aïr Info“ berichtete. Bei den Angehörigen der Verschleppten wächst die Sorge: „Es sind 108 Tage vergangen, seit meine Mutter verschwunden ist. Wo ist die Ermittlung?“, erklärte einer von ihnen in dem Exklusivbericht. „Wir wissen nichts. Wir beten, dass sie noch lebt“, berichtete die Tochter der Schweizerin.

Auch das österreichische Außenministerium ist über den Fall informiert. Vor einer Woche habe Sprecher Clemens Mantl erklärt: „Unser Krisenteam vor Ort sorgt für eine rigorose Ermittlung.“

Eva G. lebt seit drei Jahrzehnten im Niger – 1995 war sie nach Agadez gezogen. Dort ist sie in Projekten aktiv, in denen Frauen das Schneider-Handwerk erlernen können. Sie organisierte zudem Freizeitangebote für Jugendliche in der Region. 

Am 11. Jänner kamen Bewaffnete in das Haus der Wienerin – der Wächter ihres Hauses wurde mit vorgehaltener Pistole gezwungen, das Tor zu öffnen. In einem Auto wurde sie von der Bande schließlich verschleppt – monatelang fehlte von der 74-Jährigen jede Spur.