Landesbank

Hypo Vorarlberg erwirtschaftet „solides Ergebnis“

Vorarlberg
29.04.2025 11:33

Mit einem Ergebnis vor Steuern von 58,1 Mio. Euro zeigen sich die Verantwortlichen der Landesbank zufrieden. 53,1 Mio. Euro waren es im Vorjahr. Die Risikovorsorge für die insolvente Signa-Gruppe soll ausreichend gewesen sein. 

Die Hypo Vorarlberg Bank AG hat 2024 mit einem Ergebnis vor Steuern (EGT) in Höhe von 58,1 Mio. Euro (2023: 53,1 Mio.) ein nach eigenen Angaben „solides Ergebnis“ erwirtschaftet. Während die schwierige Wirtschaftslage sehr direkt auf die Unternehmen durchgeschlagen habe, sei das Geschäft mit den Privatkunden „sehr stabil und risikoarm“ verlaufen, erklärte Vorstandsvorsitzender Michel Haller. Die 2023 gebildete Risikovorsorge für die insolvente Signa-Gruppe habe ausgereicht.

Das positive Geschäft der Hypo Vorarlberg basierte 2024 – trotz sinkender Zinsen – insbesondere weiter auf einem stabilen Zinsüberschuss von 233,7 Mio. Euro (2023: ebenfalls 233,7 Mio.) und dem Provisionsüberschuss von 39 Mio. Euro (2023: 35,4 Mio.). Belastet wurde es durch eine Risikovorsorge in Höhe von 66 Mio. Euro, die laut Haller aufgrund der schwierigen Lage der heimischen Wirtschaft zu treffen war. Das Jahresergebnis betrug 42,5 Mio. Euro (2023: 40,1 Mio.).

Zwei Drittel des Kreditgeschäfts in Österreich
Die Forderungen an Firmenkunden konnten leicht auf 7,7 Mrd. Euro (2023: 7,6 Mrd.) gesteigert werden, das gesamte Kreditvolumen belief sich auf 11,1 Mrd. (2023: ebenfalls 11,1 Mrd.). Nach Angaben von Vorstand Wilfried Amann hat dabei auch der Schweizer Markt „seinen Beitrag geleistet“, laufe doch das Immobilien-Geschäft in der Schweiz weitgehend normal. In Österreich und Vorarlberg sei die Nachfrage nach Immobilienkrediten hingegen weiter schwach, sagte Haller. Seien 2022 noch 1.750 private Immobilienprojekte finanziert worden, so waren es im vergangenen Jahr 900. Der größte Teil des Kreditgeschäfts – zwei Drittel – wird in Österreich abgewickelt, auf Deutschland entfallen 14 Prozent, auf die Schweiz 12 Prozent.

Der Gewinn floss nach Angaben von Haller zum Großteil in die Eigenmittel, die Ende 2024 auf 1,74 Mrd. (2023: 1,71 Mrd.) anwuchsen. Beim harten Kernkapital wurde eine Quote von 16,21 Prozent (2023: 16,09) erreicht, bei den Gesamteigenmitteln lag sie bei 19,30 Prozent (2023: 19,16). Die Ausschüttung der Dividende beträgt vorbehaltlich der Genehmigung durch die Hauptversammlung 10,1 Mio. Euro, wovon 7,8 Mio. Euro an das Land Vorarlberg gehen, das knapp 77 Prozent der Anteile der Hypo Vorarlberg hält. Damit werde die Dividende mehr als verdoppelt, merkte Haller an.

Risikovorsorge für Signa-Kredite reicht aus
Zu den an die nunmehr insolvente Signa-Gruppe vergebenen Krediten sagte Haller, dass die 2023 getroffene Risikovorsorge – damals wurden 78 Mio. Euro zurückgelegt – ausgereicht habe. Das jüngste Geschäftsergebnis sei von den Signa-Geschäften praktisch nicht beeinflusst worden. Der Hypo-Vorstand war im vergangenen Jahr wegen der Geschäfte des Bankhauses mit der Signa-Gruppe stark in der Kritik gestanden. Für den schlimmsten Fall war ein Ausfallszenario von 131,2 Mio. Euro errechnet worden. Trotz einiger in der Zwischenzeit vorgenommener Immobilienverwertungen lasse sich der mögliche Schaden für die Hypo Vorarlberg weiter nicht abschätzen. „Die endgültige Bezifferung wird noch Jahre dauern“, so Haller.

Mit Blick auf das laufende Jahr sah Haller eine Fortführung der zur Jahresmitte auslaufenden KIM-Verordnung „durch die Hintertür“ – nicht als Verordnung, sondern als Empfehlung – als nicht zielführend an. Er befürchtete weiter negative Auswirkungen auf die heimische Baubranche. Insgesamt werde das Jahr – möglicherweise das dritte Rezessionsjahr in Folge – „herausfordernd, aber wir sind gut aufgestellt“, sagte Haller.

Die Hypo Vorarlberg mit Sitz in Bregenz ist nach eigenen Angaben die elftgrößte Bank Österreichs und betreibt im Bundesland 15 Filialen, hat aber auch Niederlassungen in Wien, Graz, Wels, Salzburg und in St. Gallen in der Schweiz. 40 Prozent des Geschäfts werden in Vorarlberg gemacht. 2024 wurden über 900 Personen (761 Vollzeitäquivalente, 2023: 739) beschäftigt.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Vorarlberg Wetter
8° / 20°
Symbol heiter
9° / 24°
Symbol wolkig
9° / 23°
Symbol heiter
9° / 24°
Symbol wolkig
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt