Drusen gestorben
Syrien: Mehrere Tote nach Mohammed-Beleidigung
Eine Tonaufnahme, in der angeblich eine Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed zu hören sein soll, hat in Syrien ein Blutbad mit mehreren Toten ausgelöst. Die Aussagen sollen von einem Drusen stammen – die drusische Gemeinde in Jaramana erklärte jedoch, dass es sich um eine Fälschung handle.
In Jaramana südlich von Damaskus wurden dabei nach Angaben von Aktivisten mindestens vier Menschen getötet – dabei soll es sich um Drusenkämpfer handeln. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete zudem von sechs Verletzten. Auch in anderen Städten soll es zu Auseinandersetzungen gekommen sein.
Stadt wurde abgeriegelt
Die Aufnahme, die den Konflikt entfacht hat, wurde zunächst einem Mitglied der drusischen Gemeinschaft zugeschrieben. In Jaramana seien darauf bewaffnete Gruppen aus anderen Städten mit bewaffneten Drusen zusammengestoßen, berichteten Anrainer der Deutschen Presse-Agentur. Bis in die Morgenstunden seien Schüsse zu hören gewesen. Sicherheitskräfte riegelten laut übereinstimmenden Berichten und Journalisten vor Ort die Stadt ab, um ein Eindringen bewaffneter Gruppen zu verhindern. Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die überwiegend im Süden Syriens lebt.
„Erste Ermittlungen haben ergeben, dass der Beschuldigte nicht als Urheber des verbreiteten Tonmitschnitts nachweisbar ist“, erklärte das syrische Innenministerium und rief die Bürger zur Mäßigung auf. Die drusische Gemeinde in Jaramana verurteilte die Audioaufnahme. Sie sei gefälscht, „um Aufruhr zu schüren und Zwietracht unter den Menschen derselben Nation zu säen“.
Seit dem Sturz von Syriens Langzeitmachthaber Bashar al-Assad hat sich die neue von Islamisten angeführte Führung in Damaskus zum Ziel gesetzt, das gespaltene Land zu einen. Immer wieder kommt es zu konfessionellen Spannungen.
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