Wirte denken um

Gesäuse bietet erste vegane Hüttenrunde der Alpen

Steiermark
29.04.2025 17:00

Die pflanzliche Ernährung ist längst nicht mehr ein rein städtisches Phänomen, sie macht auch vor dem Gesäuse nicht Halt. Mit einer veganen Hüttenrunde wird der Nationalpark zum Vorreiter im gesamten Alpenraum. Noch im Mai öffnen die Wirte ihre Türen.

Schwammerlgulasch, Spinatknödel und veganer Apfelstrudel: Das Gesäuse präsentiert sich ab sofort mit dem ersten Höhenweg im Alpenraum, auf dem man sieben Tage lang rein pflanzlich essen kann. So bietet jede der sechs Schutzhütten am Weg ein entsprechendes Gericht an.

Die Wirte Karl Völkl und Karin Renn (außen) luden auf die Ardning Alm. Jaqueline Egger (Tourismusverband-Geschäftsführerin, li.) und Sandra Neukart (Österreich Werbung) präsentierten die neue vegane Hüttenrunde. (Bild: Jürgen Fuchs)
Die Wirte Karl Völkl und Karin Renn (außen) luden auf die Ardning Alm. Jaqueline Egger (Tourismusverband-Geschäftsführerin, li.) und Sandra Neukart (Österreich Werbung) präsentierten die neue vegane Hüttenrunde.

„Wir haben verstanden, dass vegane Ernährung keine Modeerscheinung ist, sondern ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben“, sagt Tourismusverband-Geschäftsführerin Jaqueline Egger. Insofern sei die Idee entsprechend der Nachfrage „natürlich gewachsen“. Dabei geben ihr die Hüttenwirte recht – gleich alle elf Betriebe aus der Region sind mit an Bord. Sie berichten: Etwa zehn Prozent der Gäste sind bereits Veganer, und auch Fleischliebhaber fragen immer öfter nach Alternativen. „Ich möchte einfach für alle offen sein“, sagt Burgi Brunnmayr von der Ennstaler Hütte.

„Habe mich lange gegen vegane Gerichte gewehrt“
Nicht allen Wirten fiel die Umstellung leicht: „Ich hab mich lange dagegen gewehrt“, sagt Karl Völkl, der seit 34 Jahren mit Karin Renn an seiner Seite auf der Ardning Alm auftischt und für sein Brüstlbrot bekannt ist. Am Dienstag ließ sich hier auf 1037 Höhenmetern am Fuße des Kalksteinmassivs aber sogar Bürgermeister und Stammgast Reinhard Metschitzer (SPÖ) das vegane Erdäpfelkasbrot schmecken. „Das Fleisch geht mir heute überhaupt nicht ab“, sagt er.

Bürgermeister Reinhard Metschitzer (SPÖ) und Herbert Wölger (Geschäftsführer Nationalpark Gesäuse) kommen sonst gerne für das Brüstlbrot vorbei – heute mundete aber auch die vegane Alternative. (Bild: Jürgen Fuchs)
Bürgermeister Reinhard Metschitzer (SPÖ) und Herbert Wölger (Geschäftsführer Nationalpark Gesäuse) kommen sonst gerne für das Brüstlbrot vorbei – heute mundete aber auch die vegane Alternative.

Und so kommen Wanderer zum veganen Genuss: Egal ob mehrtägig oder nur für einen Abstecher, lässt sich die Hüttenrunde online über „Trail Angels“ buchen. Mittels digitaler Anmerkung oder über einen Anruf bei der Hütte ist eine vegane Option garantiert. Gottfried Härtel vom Admonterhaus: „Bei uns wird das Essen per Helikopter oder zu Fuß geliefert. Bei der Kühlkette ist uns eine Karotte ohnehin lieber als ein Beef Tatar.“ Die höchstgelegene Hütte des Nationalparks sperrt so wie alle anderen Gastronomien noch im Mai auf.

„Frische, regionale und ressourcenschonende Zutaten passen einfach zu unserer Philosophie“, fasst Egger zusammen, „das Gesäuse steht für ein bewusstes Erleben der Natur.“ Zu kurz kommt allerdings niemand. So gab es zum Abschluss auf der Ardning Alm dann doch noch ein Brüstlbrot und einen Kaffee mit Milch. Der Bürgermeister griff allerdings tatsächlich nicht zu.

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