Bezirk umgefärbt

Das plant Margaretens grüner Bezirksvorsteher nun

(Bild: Krone KREATIV/Karo Pernegger, Christian Fürthner)

Margaretens neuer grüner Bezirkschef Michael Luxenberger über den Machtwechsel, Probleme und Chancen für den Bezirk. Es bleibt die Erkenntnis: Die SPÖ hat für die Grünen den roten Teppich ausgerollt.

„Krone“:Herr Luxenberger, wie haben Sie die Stunden rund um den Wahlabend erlebt?
Michael Luxenberger: Ich habe kaum geschlafen. Das war ein einziges Auf und Ab. Am Ende war die Freude natürlich riesengroß.

War das Ergebnis für Sie eine Stimmenwanderung von der SPÖ zu den Grünen?
Nein, so einfach ist es nicht. Ich glaube, es war eine größere Bewegung. Wir haben in den letzten fünf Jahren konstant auf Missstände hingewiesen, Petitionswerber unterstützt und den Menschen zugehört. Viele fühlten sich bei uns besser aufgehoben. Und natürlich spielte es eine Rolle, dass die SPÖ in Margareten an Kraft und Mut verloren hat.

Wo sehen Sie den Grund für den Wechsel?
Margareten steht vor einer Jahrhundertchance: Der U-Bahn-Ausbau stellt den Bezirk auf den Kopf. Die Menschen wollen mehr Grünflächen, weniger Durchzugsverkehr und lebenswertere Grätzel. Wir haben ihnen diese Perspektive geboten – und offenbar ihr Vertrauen gewonnen.

Verkehrspolitik wird ein zentrales Thema Ihrer Arbeit?
Unbedingt. Wir fordern seit Jahren ein Gesamtverkehrskonzept. Einzelne Maßnahmen reichen nicht, wenn sie den Verkehr nur von einer Gasse in die nächste verlagern. Ohne große Vision läuft der Bezirk Gefahr, sich im Kleinklein zu verlieren. Diese Vision möchten wir umsetzen.

War der Wahlsieg der eigenen Stärke oder der Schwäche der SPÖ zu verdanken?
Es war ein Mix. Wir haben als Team gute Arbeit geleistet. Gleichzeitig hat die SPÖ durch interne Entscheidungen an Vertrauen verloren – etwa durch die Absetzung verdienter Kräfte wie Susanne Schaefer-Wiery oder Silvia Jankovic. Diese Brüche haben viele enttäuscht.