Frankreich hat für kleine Warensendungen aus nicht-europäischen Ländern Gebühren in Höhe von „mehreren Euro pro Päckchen“ vorgeschlagen. Diese sollten die Importeure oder die Online-Plattformen zahlen, nicht die Verbraucherinnen und Verbraucher.
Das sagte Haushaltsministerin Amélie de Montchalin am Dienstag bei einem Termin am Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Im Visier sind vor allem Päckchen von Billigwarenanbietern aus China wie Shein und Temu.
Auf EU-Ebene laufen bereits Verhandlungen über eine Reform der gemeinsamen Zollregeln. In diesem Zusammenhang könnte auch die vorgeschlagene Gebühr für Päckchen eingeführt werden. Die EU-Kommission hatte zudem vorgeschlagen, Zölle auf Sendungen aus Drittstaaten mit geringem Wert wieder einzuführen. Bisher sind Pakete im Wert von weniger als 150 Euro zollfrei.
Die Ausnahmeregelung für kleine Pakete steht in vielen Ländern in der Kritik, da vor allem die in China gegründeten Online-Plattformen Shein und Temu davon profitieren. Nach Angaben der EU-Kommission kommen im Schengenraum täglich bis zu zwölf Millionen Kleinteile bei Konsumentinnen und Konsumenten an, etwa Kleidungsstücke und Spielzeug, die meisten davon aus China. Die Zahl hat sich von 2023 auf 2024 verdoppelt.
Viele Produkte nicht EU-rechtskonform
Laut Verbraucherschutzverbänden häufen sich Kundenbeschwerden wegen mangelnder Qualität der Artikel oder irreführender Rücksendeangaben. Kritisiert werden auch Produkte, die nicht EU-Standards entsprechen und etwa Schadstoffe enthalten. Tests von Verbraucherorganisationen zufolge sind viele der auf Shein und Temu verkauften und getesteten Produkte nicht EU-rechtskonform.
US-Präsident Trump erhöht die Aufschläge auf kleine Sendungen aus China ebenfalls massiv. Vom 2. Mai an sollen die Zölle für kleine Paketsendungen von 30 auf 90 Prozent steigen, wie aus einem Anfang April veröffentlichten Dekret hervorgeht. Der Satz gilt für Lieferungen mit einem Warenwert unter 800 Dollar, die lange Zeit gänzlich von Zöllen ausgenommen waren.
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