Tötete 3 Jugendliche

Schüsse in Uppsala: Teenager (16) festgenommen

Ausland
30.04.2025 10:46

Nach einem Schusswaffenangriff mit drei jungen Toten in der Stadt Uppsala hat die schwedische Polizei einen 16-Jährigen als Verdächtigen gefasst. „Eine Person wurde wegen Mordverdachts festgenommen“, sagte der Polizeibeamte Erik Akerlund am Mittwoch. 

Die Schüsse waren am frühen Dienstagabend in einem Friseursalon der rund 60 Kilometer nördlich von Stockholm gelegenen Stadt gefallen. Bei den Opfern handelt es sich um Burschen im Alter von 15 bis 20 Jahren. Die Hintergründe sind unklar.

Zeugen hörten am Tatort im Stadtzentrum von Uppsala mehrere Schüsse, wie schwedische Medien berichteten. Der maskierte Täter flüchtete demnach mit einem Elektroroller. Die Polizei erklärte, sie gehe diesen Berichten nach und fahnde nach einem Verdächtigen. 

Polizisten sperren nach den Schüssen den Tatort in Uppsala ab – der junge Verdächtige soll das Familienmitglied eines Bandenchefs sein. (Bild: AFP/FREDRIK SANDBERG)
Polizisten sperren nach den Schüssen den Tatort in Uppsala ab – der junge Verdächtige soll das Familienmitglied eines Bandenchefs sein.

Am Mittwochvormittag gaben Polizei und Staatsanwaltschaft dann die Festnahme bekannt. Der ermittelnde Staatsanwalt Andreas Nyberg sagte, bei dem Mordverdächtigen handle es sich um einen 16-jährigen Jugendlichen. Mehrere andere Menschen, die für die Ermittlungen „von Interesse“ seien, würden verhört, sagte der Polizeiermittler Akerlund. Die Polizei werte zudem Aufnahmen einer Überwachungskamera vom Tatort und andere Beweismittel aus.

Tat könnte in Zusammenhang mit Bandenkriminalität stehen
Die Hintergründe des Angriffs sind bisher unklar. Die Polizei äußerte sich nicht dazu, ob die Tat im Zusammenhang mit dem seit Jahren andauernden Bandenkrieg zwischen Drogengangstern steht. Laut dem Sender SVT handelt es sich bei einem der Opfer um einen Verdächtigen im Fall eines geplanten Angriffs auf das Familienmitglied eines Bandenchefs. Polizeisprecher Stefan Larsson sagte am Mittwoch, die Information werde überprüft, „aber wir wollen uns nicht nur auf diese Theorie festlegen“.

Der tödliche Angriff ereignete sich am Vorabend des Valborg-Festivals zur Walpurgisnacht, das alljährlich in der Uni-Stadt Uppsala gefeiert wird und mehr als 100.000 Feiernde anzieht, darunter viele Studierende. „Die Leute sollten keine Angst haben, morgen zu kommen“, versicherte der Polizeisprecher Magnus Jansson Klarin am Dienstag. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr.

Banden rekrutieren häufig Minderjährige
Schweden hat seit Jahren mit einer massiven Zunahme der Bandenkriminalität zu kämpfen. Die Bandenmitglieder liefern sich vor allem in den Vororten großer Städte blutige Auseinandersetzungen um die Kontrolle über den Drogen- und Waffenhandel, regelmäßig kommt es dabei zu Schießereien und Explosionen. Bei den Tätern handelt es sich häufig um Jugendliche unter 15 Jahren, die als Killer angeheuert werden, weil sie in Schweden noch nicht strafmündig sind.

Zahl der Tötungen gesunken
Im Februar erlebte Schweden den folgenschwersten Schusswaffenangriff der jüngeren Vergangenheit. Ein Angreifer erschoss in einem Bildungszentrum in Örebro zehn Menschen und dann sich selbst. Das Motiv der Tat konnte nicht geklärt werden.

Der von den ultrarechten Schwedendemokraten unterstützte konservative Regierungschef Ulf Kristersson war 2022 mit dem Versprechen angetreten, die Kriminalität massiv zu bekämpfen. Im vergangenen Jahr wurden in dem Land mit seinen 10,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern insgesamt 92 Fälle tödlicher Gewalt registriert, 29 weniger als im Jahr 2023.

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