Bereit für Frieden?

Russland überzieht Ukraine mit massiven Angriffen

Ausland
30.04.2025 13:25

Ungeachtet aller Diskussionen über eine mögliche Waffenruhe verstärken die russischen Truppen nach Angaben des ukrainischen Militärs deutlich ihre Kampfhandlungen im Osten der Ukraine. Die russischen Truppen nahmen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine ein. Unterdessen evakuiert die ukrainische Armee mehrere Dörfer im Gebiet Dnipropetrowsk.

Sieben Dörfer in Frontnähe werden zwangsweise geräumt. Noch 26 Kinder seien dort und müssten gemeinsam mit ihren Angehörigen evakuiert werden, schrieb der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, am Mittwoch auf Telegram. 

Selenskyj: „Den ganzen Morgen fliegen russische Drohnen“
„Den ganzen Morgen fliegen russische Drohnen am Himmel über der Ukraine. Und so ist es jeden Tag“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Kurznachrichtenplattform X. Seit Wochenbeginn seien es 375 Kampfdrohnen gewesen. Bei Angriffen auf die Großstädte Charkiw und Dnipro und die Bergarbeitersiedlung Dobropillja sei eine Person getötet worden, rund 50 Menschen seien verletzt worden.

Die Hauptstoßrichtung der Russen sei die Stadt Pokrowsk, teilte Armeechef Olexandr Syrskij mit. „Trotz lautstarker Erklärungen über die Bereitschaft, das Feuer über die Maifeiertage einzustellen, haben die Besatzer die Intensität ihrer Kampfhandlungen deutlich erhöht und ihre Hauptanstrengungen auf die Richtung Pokrowsk konzentriert.“ Pokrowsk liegt in der Region Donezk und ist von Industrie und Bergbau geprägt. Seit Monaten ist die Stadt hart umkämpft. 

Ein ukrainischer Soldat in einem Schützengraben in der Region Donezk (Bild: AFP/SERGEY VOLSKIY)
Ein ukrainischer Soldat in einem Schützengraben in der Region Donezk

Die russischen Truppen nahmen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine ein. Das Dorf Nowe in der Region Donezk sei unter Kontrolle, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax das Ministerium. Russland meldet seit einiger Zeit fast täglich die Einnahme weiterer Ortschaften in der Ostukraine. Die Regierung in Kiew kommentiert das in der Regel nicht. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. 

Kreml: Russland muss siegen
Russland muss nach den Worten von Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow den Konflikt in der Ukraine gewinnen. „Was wir tun – die spezielle Militäroperation, alle Entscheidungen (von Präsident Wladimir) Putin –, ist absolut richtig. Und es ist unsere Pflicht, siegreich zu sein“, sagte Peskow am Mittwoch in Moskau vor der Presse. Russland sei den USA dankbar für ihre Bemühungen um Frieden und bereit zu direkten Beratungen mit der Ukraine.

Aus Kiew gebe es aber bisher keine Antwort. Putin sei offen für einen Frieden mit der Ukraine und arbeite intensiv mit den USA zusammen. Allerdings sei der Konflikt so kompliziert, dass die von den USA angestrebten schnellen Fortschritte nur schwer zu erreichen seien, sagte Peskow. 

Drei oder 30 Tage Waffenruhe?
Über eine mögliche Waffenruhe wird weiterhin gestritten. Die ukrainische Seite beharrt auf eine umfassende Feuerpause von 30 Tagen als Einstieg in eine mögliche weitergehende Lösung zur Beendigung des seit mehr als drei Jahren dauernden russischen Angriffskriegs. Dies ist auch der Vorschlag der US-Regierung von Präsident Donald Trump. Russland lehnt das ab.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte eine dreitägige Feuerpause vom 8. bis 10. Mai angekündigt, die das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren 1945 umfassen würde. Die Ukraine hält das für ein Täuschungsmanöver. Trumps Ukraine-Beauftragter Keith Kellogg nannte die Idee absurd. Washington hofft auf den Beginn einer längeren Waffenruhe.

Trump: „Ich denke, Putin will Frieden“
Trump selbst glaubt, dass Putin Frieden in der Ukraine will. „Ich denke, er will das“, sagte der US-Staatschef am Dienstag dem Sender ABC News auf die Frage, ob Kreml-Chef ein Ende des Konflikts in der Ukraine möchte. „Ich glaube, sein Traum war es, das ganze Land einzunehmen, aber meinetwegen wird ihm das nicht gelingen“, fügte der Republikaner hinzu, der am Dienstag den 100. Tag seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus feierte. Auf die Frage, ob er dem Kremlchef vertraue, sagte Trump: „Ich vertraue nicht vielen Menschen.“

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