Österreichs Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal des Jahres wieder leicht gewachsen. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) geht von einem Plus von 0,2 Prozent aus im Vergleich zum Vorquartal. Positive Impulse seien von der Industrieproduktion gekommen.
Dort stieg die Wertschöpfung laut Schnellschätzung um 0,6 Prozent. „Das ist ein Hoffnungsschimmer, aber es ist eben nur das, ein Schimmer“, sagte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr am Mittwoch. Die Unsicherheiten, etwa rund um einen möglichen Zollkrieg, seien weiter groß. Ein weiterer Impuls für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) kam vom Außenhandel. Die Exporte stiegen um 1,4 Prozent, die Importe um 1,1 Prozent.
Viele Unternehmen hätten aufgrund der Diskussion um höhere US-Zölle begonnen, sich mit Waren aus dem Ausland einzudecken, sagte Wifo-Studienautor Michael Scheiblecker. „Davon könnte auch Österreich ein wenig profitiert haben und das könnte die Industrieproduktion im ersten Quartal angehoben haben.“
So hat sich das Wirtschaftswachstum in den vergangenen Quartalen entwickelt:
Diese Bereiche verbuchten ein Minus
Ein Minus verbuchten hingegen die Bauwirtschaft, der Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen. Die Nachfrage privater Haushalte stieg laut Wifo leicht, die der öffentlichen Hand vergleichsweise stärker.
Obwohl Wirtschaftsforscherinnen und Wirtschaftsforscher Ende März noch einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 beziehungsweise 0,2 Prozent für 2025 prognostiziert hatten, reagierte Minister Hattmansdorfer (ÖVP) in einer Aussendung zuversichtlich. „Die ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung sind entmutigend und zeigen, dass sich die Lage, insbesondere in der Industrie und beim Export, langsam verbessert.“ Ziel seien nachhaltiges Wachstum und sichere Arbeitsplätze in Österreich, sagte der Wirtschaftsminister.
FPÖ: „Nur kurzer Zwischenstopp“
Die FPÖ forderte die Regierung unterdessen auf, sich nicht auf „dem mageren Plus“ auszuruhen. Die schwachen positiven Zahlen seien nur „ein kurzer Zwischenstopp auf unserer mehrjährigen wirtschaftlichen Talfahrt“. Es bräuchte strukturelle Reformen, sagte Wirtschaftssprecherin Barbara Kolm.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.